Bob Dylan & The Band

Wenn man den amerikanischen Zeitungskritiken glauben darf, ist die US-Tournee mit Bob Dylan & The Band ein überwältigender Erfolg gewesen. Ein Doppel-Live-Album von dieser Tour weckt dann verständlicherweise hohe Erwartungen. Und in der Tat, was Dylan hier zu bieten hat, kann sich durchaus mit dem vergleichen lassen, was er in seinen ‚besten‘ Jahren zu bieten hatte. Mit atemberaubender Begeisterung singt er seine grössten Hits und lässt sich dabei von ‚The Band‘ begleiten, die ebenfalls in Hochform ist. In letzter Zeit ist oft gesagt worden, dass wohl von Dylan nichts Grossartiges mehr zu erwarten sei, nun … wer diese Doppel-LP gehört hat, wird mir zustimmen (hoffe ich), dass Dylan wieder voll am Ball ist. Die Live-Versionen von beispielsweise ‚Lay Lady Lay‘ und ‚Rainy Day Woman‘ klingen für meine Begriffe noch ausdrucksvoller als die ursprünglichen Studio-Aufnahmen. Alle Songs auf diesem Doppel-Album sind für Dylan-Freunde ‚alte Bekannte‘, trotzdem ist es ein wohltuender Unterschied, sie anstatt auf einem zusammengeschusterten ‚Greatest Hits‘-Album auf einer Live-LP zu hören. Bei ‚Just Like A Woman‘ wird es vielleicht deutlicher als bei allen anderen Aufnahmen, wie sehr sich das Arrangement der Musik vorteilhaft verändert hat. Weitere Höhepunkte sind für mich Knockin‘ On Heaven’s Door‘, ‚It Ain’t Me, Babe‘, ‚All Along The Watchtower‘, die Zugabe ‚Blowin‘ In The Wind‘ und natürlich die drei Titel ‚Dont Think Twice It’s Allright‘, ‚Just Like A Woman‘ sowie ‚It’s Allright, Ma‘, bei denen Bob Dylan sich alleine mit Gitarre und Mundharmonika begleitet. So gefällt er mir nämlich immer noch am besten. Die ‚Band‘ hat auf diesem Doppel-Album eine ganze Plattenseite bekommen, auf der sie dafür sorgt, # dass ihr beachtlicher Ruhm noch lange nicht ver-‚ blassen wird. Unter ihren acht Solo-Nummern auf ‚Before The Flood‘ befinden sich natürlich auch die bekannten Titel ‚Upon Cripple Creek‘, ‚I Shall Be Released‘, ‚The Night They Drove Old Dixie Down‘ und ‚Stage Fright‘. Neu ist von ihnen der Song ‚Endless Highway‘. Ich könnte noch stundenlang von diesem Album schwärmen, aber ich will mich auf’s Wesentliche beschränken: Verpasst diese Platte um Gottes Willen nicht!