Neil Young – On the Beach
Tja, es ist also wieder ne neue Studio-LP von Neil Young erschienen, nachdem es um ihn in der letzten Zeit ein bisschen ruhig geworden war. Seine beiden letzten Alben ‚ Journey Through The Pasf und Times Fades Away‘ haben ja bekanntlich nicht den Erfolg verbuchen können, den die LP ‚Harvest‘ hatte. Als ich Neil Young vor einigen Monaten in London ‚live‘ erleben durfte, bekam ich ganz andere Songs zu hören, die auf einem Alburh mit dem Titel Tonight’s The Night‘ festgehalten werden sollten. Nun, so geht’s nun mal im Leben, besonders wenn es so veränderlich ist wie das von Neil. Seine Selbstkritik kennt keine Grenzen. Keines der ursprünglich für dieses neue Album geplanten Stücke wurde von ihm selbst für gut genug befunden. Neil hat also für On The Beach‘ vollkommen neue Songs geschrieben. Ehrlich gesagt, ich hatte mehr von diesem Album erwartet. Es sind zwar typisch Young-sche Höhepunkte zu erleben, aber auch einige reichlich schwache Momente. Superklasse sind ohne jeden Zweifel das mitreissende ‚See The Sky About To Rain‘, auf dem als Gast der Band-Drummer Levon Helm mitwirkt, ‚For The Turnstiles‘ (Neil Young spielt Banjo und Ben Keith Dobro), das Titel-Stück ‚On The Beach‘ mit einem melancholischen Gitarrensolo und ‚Walk On‘. Alles sehr dufte Songs, die ich mir nicht oft genug anhören kann. Tja, der Rest haut mich jedoch wie gesagt nicht allzu sehr um. Die unbekannten Songs, die Neil im Frühjahr in London vorstellte, haben mir da doch besser gefallen. David Crosby, Graham Nash und Rick Danko (von ‚The Band‘) haben bei dieser LP auch ein bisschen mitgeholfen. Die Young-Songtexte stecken natürlich wieder voll mit tiefgründigen Philosophien, an die ich mich lieber erst gar nicht ran wage. Ich bin gespannt, ob die Neil Young-Fans (wieviele gibt’s davon überhaupt noch?) sehr zufrieden sind mit dieser LP. Ich bin damit zufrieden, aber eben nicht sehr!