Der aufgeräumte Depri-Pop der Hitlieferantin ist jetzt wirklich reif für den großen Durchbruch.

Für jemanden, der schon Hits für Beyoncé, Rihanna, Katy Perry, Celine Dion, Britney Spears und Kylie Minogue geschrieben, mit Diplo, The Weeknd und Angel Haze zusammengearbeitet, für David Guetta und Eminem gesungen hat, ist Sia Furler ein immer noch überraschend gut gehütetes Geheimnis.

Das allerdings könnte/sollte sich mit 1000 FORMS OF FEAR endgültig ändern. Nicht, dass ihre bisherigen fünf Studioalben nicht auch schon recht zugänglich gewesen wären, aber diesmal passt sich Sia den chartstauglichen Konventionen geschmeidiger an als bislang. Da klappern die Beats so synkopiert, wie sie seit den Neptunes zu sein haben, gibt es mit „Straight For The Knife“ eine mollige Ballade, jubilieren die Synthies und verbreiten die Streicher das angemessene Pathos.

Die Texte allerdings, die die Australierin mit ihrer grandiosen Stimme, die alles kann zwischen strahlender Helligkeit und knarzender Tür, vorträgt, fügen sich nicht so problemlos ins Radioformat. Die Liebe ist hier stets leidgeprüft, das Leben eher ermüdend, die Depression ein guter Freund und der Wahnsinn nicht weit. Weit geht sie hier auf, die Schere zwischen Ton und Text. Weit genug, um ohne großes Risiko die nächsten Hits in der Karriere von Sia Furler zu prophezeien.