Party Hard, diesmal ohne Nasenbluten: Andrew W.K. live in Berlin
Eine blutige Nase hat sich beim Konzert von Andrew W. K. niemand geholt, dafür aber reichlich Bierduschen und fremden Schweiß - Unser Nachbericht vom Konzert in Berlin.
Kein Abend für dunkle Kellerkonzerte war das gestern (22. Juli) in Berlin. Mit einem Wetter, bei dem sogar noch ein T-Shirt zu viel des Guten ist, hätte man entweder am Strandbad liegen oder das nächste Eis nachschieben können, nicht aber in einem überhitzten Club zum Schwitzen gehen. Aber: Die „Anstrengung“ bei Andrew W.K., dem Partyrüpel von anno dazumal, hat sich mehr als gelohnt.
Der Magnet Club in Kreuzberg füllt sich nur gemächlich, lieber tummeln sich die Zuschauer noch ein wenig im Biergarten, um sich mit Alkoholischem von innen abzukühlen. Als die Ukeboys aus Hamburg allerdings ihr Set beginnen und mit, genau, Ukulelen Hits aus der „New Wave of British Heavy Metal“ anstimmen, macht sich schnell die erste Partylaune breit. AC/DC, Deep Purple, Iron Maiden, die drei Jungs wissen, wie man auf wenig subtile Weise Stimmung macht. Selten kommt es vor, dass die Zuschauer eine Supportband nicht gehen lassen wollen, noch seltener jedoch, dass eine Supportband sogar eine Zugabe spielen darf. Effektvoll wird gegen Ende eine Ukulele zerdroschen – das Publikum ist jetzt bereit, sich die Nasen im Moshpit brechen zu lassen.
Andrew W.K. lässt dann auch nur mehr eine Bierlänge auf sich warten – mit Sirenen und tiefer Stimme schwört er seine Crowd ein, heute sind wir alle Freunde, die eine richtig gute Zeit haben, sich besaufen und tanzen wollen. „We Want Fun“, „Party Hard“, „It’s Time To Party“ – die Songs und das Konzept des Abends sind simpel, erfüllen aber genau ihren Zweck.
Im Vorfeld kündigte der langhaarige Schmuddeljunge seine Solo-Tour so an: „I’m truly excited and terrified of what will happen at these shows. I’ve selected very hot and tight venues we might not normally play, because this tour is designed for maximum chaos, so we can all be in close proximity to the party abyss!” Und tatsächlich, im Magnet Club ist man dem rüpeligen Sympath ganz nah, nur er, sein Keyboard und sein grölender Kumpel, dessen Namen einem bereits nach dem ersten Zusammenstoß im Moshpit schon wieder entfallen ist.
Andrew W.K. ist noch für zwei weitere Termine mit den Ukeboys in Deutschland unterwegs:
Andrew W.K.: The Possessed By Partying Solo Tour
23.07. Hamburg, Headcrash
25.07. Hannover, Lux