How To Dress Well

What Is This Heart?

Weird World/Domino/Good To Go

Der amerikanische Produzent Tom Krell kleidet seinen Ambient-Soul jetzt üppiger ein.

Bei seiner ersten Anprobe LOVE REMAINS von 2010 erlebte man einen Musiker, der sein Projekt mit dem eigenwilligen Namen How To Dress Well auf verschiedene Sockel stellen wollte. Er präsentierte sich als Anhänger von Lo- Fi-Basteleien und elektronischem Ambient-Sound und nutzte das als Grundlage für Songs, die er wie Bill Callahan oder Mark Kozelek mit Herzblut komponiert.

Der stärkste Einfluss kam indes aus dem Soul. Nicht zufällig befindet sich auf dem Debüt ein Stück mit Namen „Ready For The World“, in Anlehnung an eine R’n’B- Band aus den Achtzigern. Viele dieser Dinge haben grundsätzlich auch auf dem dritten Album Bestand. Die Qualität des Klangbilds hat sich allerdings geändert. Krell setzt mehr Instrumente ein und singt engagierter. In „What You Wanted“ hört man einen Dub-Beat, etwas Vibrafon und Geklöppel, aber auch einen sich zunehmend verdichtenden Synthie-Teppich.

So agiert ein Musiker, der nicht in der Indie-Ecke ausharren will, sondern Größeres vorhat. Auf diesem Weg werden ihm auch andere Songs helfen. Der Prince-Einfluss kommt in „Repeat Pleasure“ zur Geltung. „Face Again“ tendiert zum Dubstep, wird dann aber von einer sehr beherzt vorgetragenen Melodie unterbrochen. Auch der zerbrechliche Pop in „Precious Love“ wird Krell Zuspruch einbringen. Er steht diesem Mann einfach gut.