Alice Cooper – Muscle of Love
Nach der total schwachen ‚Billion Dollar Babies‘ fragte ich mich, ob Alice abschreiben konnte. Nach drei herrlichen Platten diese miese ‚Dollar‘-Show! Bei seinem Tourneepensum hätte es mich wirklich nicht gewundert, wenn sich in Zukunft alle seine Kompositionen, wie ein Haar dem anderen geglichen hätten. Obwohl ‚Muscle of Love‘ lange nicht an Alice’s drei Superplatten herankommt, ist sie doch um einiges fantasievoller und abwechslungsreicher als ihr Vorgänger. Zumindest vier der neun Stücke zeigen, dass Alice & Co. noch einige Ideen aufgespart hatten. Harter Rock (Stil: typisch Cooper) wechselt mit Besinnlichem; Schnulzenparodien der 20er Jahre (Crazy little child), sauberen Gesangspassagen (‚Teenage Lament 74‘ mit Liza Minelli im Hintergrund) und dem herzerweichenden ‚Hard hearted woman‘ ab. Ab und zu tauchen sogar Bläsersätze und echt peinliche Streicher auf, aber, (wie man’s ja von seinen Shows her gewohnt ist) muss man bei AC ja mit allem rechnen! Drummer Neal Smith und Gitarrist/Organist Mike Bruce gefallen mir mal wieder am besten, nur Alice selbst wirkt ein wenig blass. Nur selten ändert er seinen Gesangsstil, was einem nach einer gewissen Zeit schon auf die Nerven gehen kann. So gut wie früher werden die Vier und das ‚Monster‘ bestimmt nicht mehr werden, ich hoffe nur, dass sie wenigstens die derzeitige Form halten können.