Jacques Greene
Dawn Chorus
Lucky Me/Rough Trade (VÖ: 18.10.)
Der kanadische Produzent bringt sich Bass und House auf dem zweiten Bildungsweg einfach noch mal neu bei.
Manche Genres, vor die man vielleicht sogar mehrfach ein „Sub“ stellen konnte, verschwanden so schnell, wie sie kamen. Gegen Ende der Nullerjahre vermischte sich der New-Rave-Gedanke mit samplebasierter, dreckiger Bass- und House-Musik. Junge Produzenten, die mit R’n’B und Rap der 90er aufwuchsen, verarbeiteten diesen mit der aufkommenden Dubstep-Welle und bastelten eine Form elektronischer Musik, die so aufregend wie kurzlebig war.
AmazonEiner der Namen aus dieser Zeit lautet Jacques Greene, der damals mit Anfang 20 prägende Hits wie „The Look“ jedes Wochenende in den Clubs strahlen ließ. Nach einer Pause und einem okayen Debütalbum wagt sich der Kanadier jetzt an ein etwas anderes Sample-Konzept. Nicht nur Musik, Vocals und Instrumente sollen verarbeitet werden, gemeinsam mit Rapper Cadence Weapon und Produzent Joel Ford ging er dem Sound und seinen Quellen auf die Spur.
Welche Instrumente, welches Mixing? Mit diesem Wissen produziert er die beste Musik seiner Karriere. Knackiger Future- R’n’B („Let Go“), leuchtender Breakbeat („Serenity“), klassischer Jungle („Do It Without You“) und trotzdem hat man das Gefühl, die viel zitierte Handschrift herauszuhören, die Greene seit mehr als einer Dekade erfolgreich nutzt. So kann es ihm egal sein, welches Genre wann und wie untergeht, seine Nische hat er endgültig besetzt.