The S.L.P.
The S.L.P.
Columbia/Sony (VÖ: 30.8.)
Ein Herz für den Eklektizismus: Kasabian-Mastermind Sergio Pizzorno probiert mal was aus. Aber richtig.
Man könnte sagen: Auf seinem ersten Soloalbum befreit sich Sergio Pizzorno aus dem Britrock-Korsett, das ihm Kasabian, die Band, der er seit mehr als zwei Jahrzehnten vorsteht, angelegt hat. Man könnte aber auch fragen: Was zum Teufel soll das? Denn das Werk, das unter dem Projektnamen The S.L.P. (= Sergio Lorenzo Pizzorno) erscheint, springt so dreist von Genre zu Genre, dass der Gott des Eklektizismus vergnügt im Grabe rotiert.
AmazonFuturistische Space-Rock-Geräusche, chaotische Beat-Experimente, federleichter Groove-Pop, komisches Krautrock-Geblubber, knurrige Stoner-Rock-Gitarren, krachiger Rap (aber zum Glück mit Little Simz als Gast), hingetupfter Akustik-Folk, schlecht gelaunter Elektro-Pop, zahnfleischblutenböses Industrial-Geschabe, epische Italowestern-Streicher – und alles gern auch mal im selben Song.
„((trance))“ erinnert sogar dermaßen an die Stone Roses, als wollte Pizzorno wenigstens die Geister einer der beiden Bands vertreiben, mit denen Kasabian penetrant verglichen werden. Nur nach Oasis, der anderen dieser Bands, also nach altbackenem Rock, klingt hier nichts.
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