Plaid 

Polymer 

Warp/Rough Trade (VÖ: 7.6.)

Das zehnte Studioalbum der Briten gibt dem weiten Spektrum intelligenter Elektronik Raum. 

Waren Plaid eigentlich jemals aus der Mode gekommen? Oder sind sie vielleicht nie modisch gewesen? Was Andy Turner und Ed Handley seit Ewigkeiten auf dem Warp-Label veröffentlichen, kann man allenfalls mit dem etwas ungelenken Begriff „Intelligent Electronics“ zusammenfassen. Wobei das Spektrum der Dynamiken von technoiden und Drum’n’Bass-lastigen Tracks bis in Bereiche der minimalen, ambienten Musik reicht.

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Oder, um auf dieses, ihr zehntes Studio-Album zu kommen, vom irgendwie orchestralen, von gebrochenen Beats durchzogenen „The Pale Moth“ über das soundtrackartige „Dust“ bis hin zum Beinahe-Pop „Nurula“, dem nur der Gesang fehlt. Aber dann doch nicht ernsthaft, denn die Sound-Signaturen übernehmen bei Plaid stets den Part eines Erzählers, die beiden reißen die Mikro- und Makrotöne an den Stellen auf, wo die Strukturen hörbar werden. Mainstreamerfolg erzielt man damit nicht.

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POLYMER besitzt auch eine zweite, durchaus zu überhörende Ebene: Mehrere Stücke auf dem Album verweisen via Titel (oder Erklärung der Musiker) auf Umweltkatastrophen wie die Zunahme von Plastik in unserer Nahrungskette und den Verlust von wilden Wiesen, mithin der Artenvielfalt. Das finale „Praze“ (ein Wort für „Wiese“ in einer alten, keltischen Sprache) spielt mit einer Melodie auf der akustischen Gitarre, die man sich auch in einer Öko-Doku fürs öffentlich-rechtliche Frühabendprogramm vorstellen kann. Und das ist dann mal für einen Moment lang weit entfernt von dem abenteuerlichen Anspruch, den Plaid sonst so konsequent pflegen. 

Das neue Plaid-Album „POLYMER“ im Stream hören:

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