Zwischen Trash und Hollywood-Chic: Eine Ausstellung in Frankfurt widmet sich der Glam-Ära
Noch bis zum 22. September zeigt die Schirn Kunsthalle in Frankfurt wie die „Glam“–Ästhetik Mode, Kunst, Film, Fotografie und natürlich Popmusik beeinflusste.
An einem Bild der Ausstellung „Glam! The Performance of Style“ bleibt man als Betrachter sofort kleben: Es zeigt eine Person, die aussieht wie in der Mitte durchgeteilt. Auf einer Gesichtshälfte leuchten divenhafte Blässe und roter Lippenstift, auf der Schulter liegt ein Fuchspelz. Die andere Körperhälfte schmückt ein Hawaiihemd, im Mund prangt eine Kippe, Bartschatten verdunkelt das Gesicht. „S’he“ heißt das Bild und es drückt ziemlich genau das aus, was es mit der Glam-Bewegung auf sich hatte: Die Infragestellung gesellschaftlich tradierter Begriffe wie Identität und Geschlecht.
Vor allem David Bowie und Marc Bolan von T. Rex waren es, die mit ihrem androgynen und exzentrischen Stil die „Glam“-Ästhetik in den frühen 70er Jahren in England berühmt machten. Ihren Ursprung hatte die Bewegung in der Kunst von Andy Warhol sowie in der britischen Kunsthochschulszene, wo der Maler und Grafiker Richard Hamilton einen starken Einfluss auf seinen Schüler Bryan Ferry ausübte – der spätere Kopf der Artrock-Band Roxy Music. Neben Kunstwerken, Originalkostümen, Doku-Materialien und Andy Warhols schwebenden „Silver Clouds“ zeigt die Ausstellung auch zahlreiche Fotografien von Künstlern wie Karl Stoecker und Mick Rock.
Noch bis zum 22. September 2013 kann man zwischen Glitzervorhängen umherstreifen und die Ausstellung „Glam! The Performance of Style“ auf sich wirken lassen. Geöffnet hat die Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Dienstag, am Freitag und am Wochenende zwischen 10 und 19 Uhr sowie mittwochs und donnerstags von 10 bis 22 Uhr.