Cannes 2013: Abdellatif Kechiche gewinnt mit „La vie d’Adèle“ die Goldene Palme
66. Internationale Filmfestspiele in Cannes: Französischer Regisseur und sein Team siegen vor Polanski, den Coen-Brüdern und insgesamt 20 anderen Nominierungen.
Am Sonntagabend ging das 66. Filmfestival von Cannes mit der Verleihung der Goldenen Palme zu Ende. Den begehrten Preis gewann der französische Film „La vie d’Adèle“ von Abdellatif Kechiche (52). Es war gleichzeitig der erste Film, für dessen Goldene Palme auch die Schauspieler ausgezeichnet wurden.
In dem fast dreistündigen Film geht es um die junge Frau Adèle, die sich zunächst nur für Männer interessiert, bis Emma in ihr Leben tritt. Dabei zeigt „La vie d’Adèle“ genau, wie sie und Emma sich annähern, ein Paar werden und im Laufe der Zeit sich wieder voneinander entfernen. Ein wenig ungewöhnlich dürften die langen, ausführlich gezeigten Sex-Szenen der beiden Frauen sein.
Es wurden aber auch noch viele weitere Auszeichnungen verteilt: Der zweitwichtigste Preis, der Große Preis der Jury, ging in diesem Jahr an „Inside Llewyn Davis“, von den amerikanischen Brüdern Ethan (55) und Joel Coen (58). Den Regie-Preis bekam der Mexikaner Amat Escalante (34) für seinen Film „Heli“. Als beste Schauspielerin wurde die Französin Bérénice Bejo (36) für ihre Rolle in „The Past“ ausgezeichnet. Der beste Schauspieler war Bruce Dern (76) in „Nebraska“.
Das internationale Festival von Cannes gilt als das wichtigste Filmfest weltweit. 20 Filme hatten dieses Jahr um die Preise konkurriert. Einen Tag vor dem Ende der Filmfestspiele von Cannes und dem großen Finale mit der Verleihung der Goldenen Palme war als Abschlussfilm der französischsprachige Wettbewerbsbeitrag des polnisch-französischen Regisseurs Roman Polanski (79), „Venus im Pelz“, vorgestellt worden.