Tiny Ruins
Olympic Girls
Marathon/Soulfood
Soft-Folk aus Neuseeland als Gegenentwurf zum Burn-out.
Hollie Fullbrook wäre sicher gut darin, schlechte Nachrichten zu überbringen. Ihre tiefenentspannte Art beruhigt einen gleich mit. Das gesamte Album scheint dem Leitsatz „Jetzt denk einfach mal an etwas Schönes!“ zu folgen.
Die in Großbritannien geborene und in Neuseeland aufgewachsene Sängerin und Gitarristin wählt feingliedrigste Formulierungen, wo andere nur ein paar Buchstaben zusammenstauchen. Mit ihrer Band weiß sie Situationen heraufzubeschwören, die einem Ausflug raus aus der Stadt und rein in ein Naturschutzgebiet gleichkommen. Dabei ist Fullbrooks Gesang die Konstante und Tom Healys Gitarre sowie Cass Basils Bass sind für das nötige Wanken und Brechen in den sonst so klaren Folk-Kleinoden zuständig. Nur Alex Freers Schlagzeugspiel hält sich im Hintergrund.
AmazonZusammen geben sie aber weitere Perspektiven zum Albumcover, auf dem ein Zimmer mit Fünf-Sterne-Meerblick und den Lichtspielen eines späten Nachmittags zu sehen sind. Es strahlt eben nicht nur das Foto eine unheimliche Wärme aus – auch die elf Stücke wirken so besonnen und unprätentiös, dass gar kein Platz für Trümmer ist.