The Charlatans :: Who We Touch
Das beste elfte Album einer Britpop-Band
Vor zwei Jahren an dieser Stelle wurde den Charlatans anlässlich ihres vierten So-la-la-Albums in Folge, YOU CROSS MY PATH, empfohlen, den zweijährigen Veröffentlichungsrhythmus der Qualitätssteigerung willen etwas aufzulockern. „Aber sie wollten nicht hören!“ stünde es jetzt im Trailer des zweitendrittenvierten Teils einer Horrorreihe weiß auf schwarz. Und dann passiert etwas Krasses. Eine warzenreiche Kreatur entsteigt einem dampfenden Kokon, eine für die von ihr getragene Mode deutlich zu erwachsene Frau, setzt zum Schrei an, erhält von der Kreatur aber nicht nur einen Strich durch die Rechnung, sondern auch durch die Kehle. Doch Krasses bieten die Charlatans nicht. Für einen Song aber zumindest Crasses: Penny Rimbaud, ehemaliger Co-Kopf der Anarcho-Punks Crass, löst Tim Burgess für den dramatischen Hidden Track „I Sing The Body Eclectic“ am Mikro ab. Nun erwartet der Leser eine aus Fortsetzungsfilmen bekannte „Was bisher geschah“-Zusammenfassung: WHO WE TOUCH dürfte dank der die Joy-Division-Fans durch Strophe und die Sex-Pistols-Fans durch Refrain entzückende Single „Love Is Ending“ und melodiesatten Glanznummern wie „My Foolish Pride“ und „Smash The System“ das beste elfte Album einer Britpop-Band darstellen. Ein etwas sinnloses Lob, zugegeben. Aber der Rat der letzten Charlatans-Rezension hat schließlich auch nichts bewirkt.
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