Two Door Cinema Club

Beacon

Kitsuné/Cooperative Music/Universa 15. 9.

Die Indie-Rocker müssten vor lauter Erfolgsmeldungen aus dem Häuschen sein. Stattdessen verfallen sie in Wehklagen.

Das Volk hat sich entschieden. Alle wollen Two Door Cinema Club. Das spürte man auf dem Melt!-Festival, im Vereinigten Königreich und natürlich im Netz. Da kann man nichts machen, das ist nun mal so. Trotzdem muss an dieser Stelle ein dezentes Einhaken erlaubt sein. Das zweite Album der Nordiren liefert nämlich keine großen Erklärungen für die Euphorie. Der Gitarrenrock ist ganz nett, die ein oder andere Melodie auch, im Rhythmus steckt ordentlich Drive und Chef Alex Trimble verdrückt beim Singen manchmal eine Träne. Das ist in etwa so wie bei den Killers, plus größerem Kuschelfaktor.

Two Door Cinema Club vertrauen auf diese Konstellation. Sie fahren wie ein moderner Schnellzug über eine perfekt ausgebaute Strecke. Da rumpelt, rappelt und ruckt nichts. Dennoch kommt bei der Band keine rechte Freude auf, das Reisen scheint sie ganz schön zu stressen. „I don’t know where I’m going to rest my head tonight, so I won’t promise that I speak to you today“, beginnt Trimble. Da vermisst einer seine Freundin. Nicht schön, aber wenn man jung ist und sich die Chance des Lebens bietet, muss man zupacken und nicht jammern. Vor allem muss man auch mal ein anderes Thema finden. Das schafft Trimble nicht. In „Settle“ singt er: „This isn’t home, I couldn’t feel more alone, I need to feel somebody“. So geht das die ganze Zeit, bis er am Ende „I’m coming home“ singt, begleitet von Klängen, die Zufriedenheit suggerieren. Beacon ist ein Album über die Folgen des Lebens auf Tour. Das ist viel zu durchschaubar und am Ende bloß leidlich interessant.

Key Tracks: „The World Is Watching“, „Sun“, „Next Year“

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