Ty Segall & White Fence
Joy
Drag City/H’art
Treffen sich Frank Z., George H. und der ein oder andere von Love und den Zombies im Pinkroom – psychedelische, wildromantische und wunderbar verwirrende Wrockmusik.
Das zweite Album von Super-Ty in diesem Jahr, allerdings muss es wegen der Teilnahme von Tim Presley (The Fall, Cate Le Bon) aka White Fence hinter HAIR eingeordnet werden, dem ersten gemeinsamen Album der beiden Garageros von 2012. Wie auf diesem Vorgänger bewerfen sich die rückwärts freidrehenden Kalifornier gegenseitig mit Ideen und Haken schlagenden Kaninchen (bildlich geschrieben).
Sie schrauben auf der Suche nach Abenteuer an Tempomat und Dyna-mikmo, lassen die Trommelsticks in Breaks, die länger dauern als manches Roadmovie, über die erhitzte Snare rollen. Und sie quälen Saxofone im hintersten Eck des rechten Stereokanals, gauklerpicken und schepperschrubben die Akustische und dudeln obendrauf die Elektrische dun, spannen Melodiebögen bis kurz vor über-, singen in sich der Schwindsucht überantwortenden Chören (über tote Rockmusik, Lippenstift und Pfannkuchen, ein Grinsen ohne Lächeln etc.). Dabei klingt JOY zünftig improvisiert wie an einem Nachmittag mit kaum noch Teppich unterm superpräsenten Schlagzeug und herausgebrochener Rauschunterdrückungstaste einfach so wegaufgenommen.
Aber solcher Musik MUSS doch Kopf- und Konstruktionsarbeit vorausgehen, das ist viel zu ausgefuchst und pointiert für ’ne kurze Partie von zwei hängengebliebenen Schauenwirdocheinfachmals, ne? Den Kids von heute sind freilich zu viele Informationen auf dieser Platte, und verwirrt werden wollen sie immer nur von einer Sache und nicht so vielen gleichzeitig. Sie könnten JOY aber ja vielleicht ihrem komischen Onkel schenken.
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