Jazzanova
The Pool
Sonar Kollektiv/!K7
Den Berlinern gelingt nach zehn Jahren Albumpause eine Psych-Pop-Jazz-Soul-Überraschung.
Gleich das erste Stück tanzt selbst für Jazzanova-Verhältnisse aus der Reihe. Und das Berliner DJ-Kollektiv hat vielseitige tanzbare Verhältnisse in den letzten Jahrzehnten geschaffen; hat komponiert, produziert, remixt, moderiert und kompiliert. „Now (L.O.V.E. And You & I – Part 2)“ beginnt mit einem klassikerverdächtigen Folk-Beat-Chor, dazu 1-a-Solo-Sehnsuchtsgesang, begleitet von akustischer Gitarre, ein Synthiebass tritt aus dem Hintergrund, Big Beats jagen die Meditation woanders hin. Der Song scheint sich auf der Stelle zu drehen, bis Rapper Oddisee übernimmt – obendrauf Reste des Wahnsinns-Chors.
Gebaut wurde dieses Wunderding um Samples aus dem Song „The Dream“ von der Baroque-Beatband Orpheus (1968). So oder so ähnlich geht das über die Strecke von zwölf Stücken, Jazzanova lassen komplexe Ohrwürmer aus ihren günstigen Basiszutaten entstehen, reichern die Psych-Pop-Jazz-Soul-Amalgame mit wechselnden Vokalisten an: „Slow Ride“ (David Lemaitre), „Let’s Live Well“ (Jamie Cullum), „Rain Makes The River“ (Rachel Sermanni).
THE POOL erzählt vom Wachsen und Wuchern der Musik, im selben Moment halten die Berliner sie beachtlich in Form.
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