Zu Lasten der Fans: „Avengers 3: Infinity War“ ist ab sofort ein Staatsgeheimnis


Wenn am 26. April der dritte Film der „Avengers“-Reihe startet, soll dessen Handlung noch komplett geheim sein. Dafür werden nun sogar Fans beschnitten, die Disney und Marvel aber immerhin noch als Handlanger für Werbung dienen dürfen und sollen.

Dass die Marvel-Superheldenfilme nicht die wendungsreichsten Geschichten zu bieten haben, dürfte mittlerweile bekannt sein. Seit „Iron Man“, der 2008 startete, dominieren die Blockbuster des mittlerweile zu Disney gehörenden Produktionsstudios zwar die Kinocharts, doch erreicht wurde dies durch coole Action und außergewöhnlich gut geschriebene Figuren. Angst vor Spoilern, also dem Verraten von Story-Wendungen, sind bei den Comic-Verfilmungen in den meisten Fällen unbegründet. Denn bis auf kleine Szenen, in denen plötzlich ein Held aus einem anderen Film unerwartet für einen Kurzauftritt vorbeischaut, sind die Marvel-Filme relativ vorhersehbar.

Auf Vorab-Events werden nur einige Szenen gezeigt

Und dennoch gehören Spoiler-Warnungen vor dem Start eines jeden Marvel-Films zum routinierten Zirkus, der um die Blockbuster entstanden ist. Genauso wie gekaufte Kritiker-Lobeshymnen auf Twitter in den USA, Reaction-Videos zu Trailern oder Video-Crews von Filmwebseiten, die auf Knien herumrutschend jede News zu den im Endeffekt ziemlich einfach gestrickten Filmen auswerten – und dabei oft Werbung für Merch machen.

In Bezug auf Spoiler-Warnungen treiben die Produzenten via einer Nachricht, die von den Regie-Brüdern Russo abgesetzt wurde, den Hype um den nächsten Marvel-Film nun auf die Spitze. Am 26. April wird „Avengers: Infinity War“ weltweit in den Kinos starten, bis dahin und darüber hinaus soll möglichst nichts über die Handlung des Films ans Licht kommen.

Zum Auftakt der weltweiten Pressetour posteten die Russos eine Nachricht, die es in dieser Form auch nicht vor den Releases der bisherigen Avengers-Großereignissen 2012 und 2015 gegeben hat:

https://www.facebook.com/TheRussoBrothersOfficial/photos/a.770905306378737.1073741829.739779486157986/1182243365244927/?type=3&theater

Die Nachricht beginnt zwar mit „An die großartigsten Fans der Welt“, spricht ihnen danach allerdings komplett das Vertrauen ab. Denn die Russos vermelden hübsch verpackt, dass selbst bei Fan-Screenings im Rahmen der Promo-Tour nicht der komplette Film gezeigt wird. Bis zur US-Premiere in Los Angeles am 23. April sollen nur einige Szenen des Films vor Publikum gezeigt werden. Der Grund: Spoilergefahr, niemand soll im Internet verbreiten können, welche Twists und Tode die Zuschauer erwarten.

Die Notiz an die künftigen Zuschauer ist mit #ThanosDemandsYourSilence unterschrieben. Thanos (Josh Brolin) ist der Schurke in „Infinity War“, fordert also das Schweigen der Fans. Süß, allerdings fordert wohl eher die Marketing-Abteilung von Disney absolute Verschwiegenheit und macht die recht generische Story über einen Superschurken, der von Superhelden besiegt werden muss, dadurch spannender als sie es am Ende wahrscheinlich sein wird.

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Das wirkliche Geschmäckle, das die Ankündigung der gecancelten Premieren in den jeweiligen Städten der weltweiten Pressetour aber mit sich bringt, ist die Beschneidung der Fans. Diese dürfen dann vermutlich für Jubelbilder auf roten Teppichen und gute Promo-Fotos und-Videos mit den Stars herhalten, bekommen anschließend aber nur einige Szenen von „Avengers: Infinity War“ zu sehen. Sie nutzen Disney und Marvel also viel, werden aber auf den globalen Events nur angefüttert und dürfen sich zum offiziellen Kinostart noch einmal ein Ticket kaufen. „The Greatest Fans in the World“ hätten Besseres verdient.

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