Der Soundtrack zum Heft


Die Downloadtipps

1. Focus „Hocus Pocus“

Na, liebe Fußballfreunde und -feinde, die WM gut überstanden? Und in ihrem Verlauf vielleicht sich immer wieder gefragt: „Was ist das nur für ein lustiges Stück Rock, das da in dem unfassbar teuren und ebenso lustigen Nike-Werbespot läuft?“ Hier ist die reichlich progrockige Antwort.

2. Eminem feat. Lil Wayne „No Love“

Der ME neulich: Kündet vom Comeback der Neunziger. Eminem: schmökert im ME. Denkt sich: Ach so! Und dann noch: Wenn schon, dann aber richtig. Und sampelt Haddaways „What Is Love“. Mit heiligem Ernst.

3. Pantha du Prince „Welt Am Draht“ (Animal Collective Remix)

Noah Lennox von Animal Collective hatte ja schon auf dem dritten Album des Minimaltechnoisten (Berlin/Paris), black noise, mitgewirkt. Jetzt hat das Collective aus „Welt am Draht“ eine Meditationsübung gemacht. Hier: http://tinyurl.com/325hp5r

4. Einstürzende Neubauten „Nnnaaammm“

Hendrik Weber alias Pantha du Prince sagt: „Die Musik schlummert in der Materie, jeder Sound, selbst Stille ist schon Musik.“ Die Neubauten behaupteten 1996 in diesem Stück: „Das Lied schläft in der Maschine“. Und weckten es auch gleich noch auf.

5. How To Destroy Angels „EP“

Und wenn wir schon bei der industrialen Musik sind. Der Ex-Knapp-23-Zentimeter-Nagel-Kapo Trent Reznor hat eine neue Band zusammengehämmert: How To Destroy Angels – und die verschenkt gleich sechs Songs, auf www.howtodestroyangels.com.

6. Lil Louis „French Kiss“

Sehr fein: Jarvis Cocker erinnert auf S. 130 an diesen reichlich oversexten House-Music-Hit von 1989. In der Hauptrolle: eine Frau, die einen Orgasmus vorspielt.

7. Serge Gainsbourg & Brigitte Bardot „Je t’aime … moi non plus“

Noch ein gutes Stück vom Höhepunkt entfernt und deshalb trotz großem Gestöhne eine Idee auskunftsfreudiger („Du bist die Welle und ich die nackte Insel“ usw. usf.): Serge mit Liebhaberin Brigitte, 1968.

8. White Noise „My Game Of Loving“

Die Elektro-Pioniere aus London trieben es zur gleichen Zeit weitaus wilder. Aber dann schläft einer der Typen noch vor dem Ende der Orgie ein. Und schnarcht. Typisch.

9. Ideal „Sex in der Wüste“

Könnte aber auch sein, dass es Ihnen gerade geht wie der Band Ideal 1981 in diesem wunderbar albernen Reggae: „Man liegt im eigenen Schweiß / Der Horizont rückt näher / Und was keiner weiß / Jeder denkt das eine, doch dafür ist’s zu heiß: Sex in der Wüste“

10. Stars „We Don’t Want Your Body“

Der Titel legt es nahe: Schluss jetzt mit dem Sex mit Tücken – hin zum nahezu perfekten Pop dieser kanadischen Band, deren Songs quer durch die Republik gepfiffen gehören. Mitpfeifen: http://tinyurl.com/2wfzrbb

11. Ramones „Rock’n’Roll High School“

Tatsächlich war der Titelsong aus dem tolldreisten Film (S. 119) eine Parodie auf ihren früheren Hit „Sheena Is A Punk Rocker“. Und angeblich hat Produzent Phil Spector die Ramones gezwungen, den Anfangsakkord acht Stunden lang immer wieder zu spielen.

12. Matthew Dear „I Can’t Feel“

Als Audion ein großer Tanzbeinemacher, unter bürgerlichem Namen eine dunkle, mit Soul und Funk aufgeladene Elektropopseele, der Texaner Dear. Seinen ersten neuen Song vom Mitte August erscheinenden Album black city gibt es (im Tausch gegen eine E-Mail-Adresse) hier: matthewdear.com

13. Cobra Verde „Waiting For A Girl Like You“

John Petkovics (S. ??) Hauptband war eine von vielen guten (Indie-)Gruppen, die durch „O.C., California“ mehr Aufmerksamkeit bekommen haben. Sie durften sogar leibhaftig mitspielen in der TV-Serie, allerdings als, äh, Foreigner-Coverkapelle.

14. Golden Ages „Africa“

Und noch ein Ist-das-nicht-schlimmer-80er-Jahre-Mainstream?!-Cover. Original von Toto. Im über den Blade-Runner-Schrottplatz geschleiften Cover von einem Schlafzimmer-Produzenten aus Philadelphia. Frei von Kosten (als EP mit weiteren Stücken) hier: http://tinyurl.com/33hyyut

15. Edith Piaf „Milord“

Im Juli vor genau 50 Jahren vier Wochen auf Platz 1 der deutschen Hitparade, hierzulande vielleicht heute noch das bekannteste Chanson überhaupt.

16. Mt. Desolation „State Of Our Affairs“

Eine ansehnliche Supergroup hat sich da gefunden, um ihrer Liebe zur countryesken Musik zu frönen: Bei Mt. Desolation spielen u. a. der Drummer der Killers, der Noah-And-The-Whale-Geiger, der Mumford-&-Sons-Banjoist und Tim Rice-Oxley (Keane). Und hier verschenken sie eine wunderbare Ballade (wenn Du Ihnen eine E-Mail-Adresse schenkst): http://tinyurl.com/27lgf7x

17. Ganglians „Valient Brave“

Wir fürchten, wir haben es noch nicht deutlich genug gemacht (in Sawatzkis Jubelkritik im ME 6/10 etwa): Das hier ist DIE Sommerband des Jahres! (Wenn sich Euer Sommer ein bisschen wie der von 1968 anfühlen darf.)

18. Jay Bennett Kicking At The Perfurmed Air

Kicking At The Perfumed Air heißt das letzte Album, das ex-Wilco-Gitarrist Jay Bennett vor seinem Tod im Mai letzten Jahres aufgenommen hat. Auf rockproper.com/ jaybennettfoundation lässt es sich kostenlos herunterladen – um eine Spende für die Jay Bennett Foundation wird jedoch gebeten.

19. Slime „Deutschland“

Mit der Zeile „Deutschland muß sterben, damit wir leben können!“ sorgten die linksradikalen Punker aus Hamburg für die größte Aufregung (S. 64). Ein Studium deutscher Punkmusik-Geschichte beginnt genau: hier.

20. Pearl Jam „Love Boat Captain“

Vor zehn Jahren werden beim Auftritt von Pearl Jam auf dem Roskilde-Festival neun Menschen erdrückt. Zwei Jahre später veröffentlicht die Band diesen Song. „Lost nine friends we’ll never know … two years ago today.“

21. Suzanne Vega „Gypsy“

Dank Gastauftritt auf dark night of the soul (S. 87) mit neuer Aufmerksamkeit bedacht: eine der besten Singer/Songwriterinnen der letzten 25 Jahre. Suzanne veröffentlicht außerdem gerade einige ihrer alten Songs in neuen, reduzierten Arrangements – nur ein (sehr gelungenes) Beispiel: „Gypsy“ (im Original auf Solitude Standing). Gibt es hier: http://tinyurl.com/39y4yoa

22. Major Lazer & La Roux Lazerproof

Hier was reinschrauben, da was zu weit aufdrehen, ordentlich Spaß haben und ordentlich übertreiben, fertig ist das Ding nach alter Dubplate-Manier: ein Major-Lazer-vs.-La-Roux-Mixtape. Habenwollen? Verlinkentun: http://tinyurl.com/2g7fjp4

23. Sleigh Bells „Rill Rill“

Spielten schon am Ring und im Park, allerdings unter Ausschluss bemerkenswerter Öffentlichkeiten auf der Club-Stage: dieses New Yorker Duo – hübscher, trashiger Pop mit ballernder Beatbox und Mädchencharme.

24. PVT „Window“

Die ziemlich tolle australische Math-/Experimental-/Elektro-Rockband Pivot musste wg. Namensgleichheit mit einer US-Gruppe den ihren zwar einkürzen. Aber an Macht und Bumms und Drang hat ihre Musik nicht verloren. Hier die erste Single vom kommenden Album. Battle mit den Battles gefällig?