1. The Divine Comedy „Generation Sex“
Die moralische Entrüstung der Kate Nash in ihrem neuen „Mansion Song“ erinnert daran, wie Neil Hannon die Trash gewordene Exhibitionisten-Popkultur der 90er aufs Korn nahm.
2. Television Personalities „I Know Where Syd Barret Lives“
Das wissen MGMT offensichtlich auch, zumindest im Geiste. Auf ihrem grandiosen neuen Album erweisen sie nicht nur dem Pink-Floyd-Gründer die Referenz, sondern auch Dan Treacy, dem Kopf der TV Personalities.
j. Frank Glazer „Trois Gymnopedies“
Gefühlt durch drei Dutzend TV-Spots und sonst einigen Schindluder vergurkt, und doch sind Erik Saties (Foto) Klavierminiaturen – das weiß auch Alicia Keys (s. S. 114) – unkaputtbar.
4. Peter Gabriel „Apres Moi“
Man kann ja von Peter Gabriels Streicher-Coveralbum SCRATCH MY BACK halten, was man will, aber: Es ist streckenweise ziemlich gut. Man höre mal dieses spooky Regina-Spektor-Cover.
5 Talking Heads „Listening Wind“
Gabriels tolle Version dieses Songs ist gleichzeitig ein schwerer Tipp zum (Wieder)entdecken des grandiosen Heads-Album REMAIN IN LIGHT (1980).
6. Janelle Monäe feat. Big Boi „Tightrope“
Falls R’n’B noch Superstars generieren kann, Janelle hätte das Zeug dazu. Zum Redaktionsschluss war dieser nicht von ungefähr Outkast-verdächtige Hit noch nicht offiziell veröffentlicht. Auch das Album THEARCHANDROID wurde noch einmal geschoben. Pah!
Z Robyn „Fembot“
Zum Stichwort „Android“ passtdas hier: „Fembot“, Robyns erster Song aus den zwei bis drei Alben, die sie in diesem Jahr veröffentlichen will. 2010 sei endlich das Jahr der größten Pop-Schwedin seit ca. und nahezu: Abba!
8. The Beautiful South „Rebel Prince“
Ein toller Song bleibt ein toller Song: Auf ihrem 2007er-Coveralbum GOLD-DIGGAS. HEADNODÜERS AND PHOLK SONGS erwies Paul Heatons gemütliche kleine Band Rufus Wainwright die Ehre.
y. Rufus Wainwright „Sonnet 20“
Eines von drei Shakespeare-Sonetten, die Rufus auf seinem neuen Album interpretiert, ist jenes mythenumrankte “ A Woman’s Face“, das bis heute Literaturwissenschaftler und -freunde rätseln lässt: War Shakespeare bisexuell?
10. Foals „Spanish Sahara“
Nicht viel reden – hören: Die Foals reagieren auf die an sie gestellten hohen Erwartungen mit einem Song von geradezu überirdisch großer Gravität.
11. Nada Surf „Electrocution“
Dass Nada Surf eine gute Coverband sind, weiß man. Ihr Anfang Mai erscheinendes Album IF I HAD A HI-FI besteht sogar ausschließlich aus Coverversionen. Hier eine erste Kostprobe, im Original von Bill Fox (The Mice): http://tinyurl.com/yax6xph
12. David Byrne „Un Di Feiice‘ Eterea“
Nennt man das auch „Coverversion“? Vor ein paar Jahren interpretierte ex-Talking-Head Byrne die Arie aus Verdis Oper „La Traviata“. Und obwohl Byrne das Gegenteil eines Heldentenors ist, „funktioniert“ das wundervoll.
lj. Sparklehorse „It’sAWonderfulLife“
Mark Linkous hat mindestens einmal zu wenig selbst dran geglaubt: Am frühen Morgen des 6. März schoss sich der Sparklehorse-Reiter ins Herz.
14. Robert Smith „Very Good Advice“
Still und heimlich hat Cure-Chef Smith sein erstes richtiges Solostück veröffentlicht. Für Tim Burtons „Alice im Wunderland“-Verfilmung nahm er dieses Stück aus Disneys Zeichentnck“Alice“ von 1951 neu auf.
15- Kristof Schreuf „I Feel Love“
Der „Hamburger Schule“-Vorturner Schreuf (ex-Kolossale-Jugend) ist zurück und macht sich auf so manches seinen eigenen Reim. Hier z.B. aus Donna Summers „I Feel Love“ und Christopher Cross‘ „Ride Like The Wind“.
76. Evelyn Evelyn „Love Will TearUs Apart“
Das siamesische Zwillingspaar Evelyn Evelyn aka Amanda Palmer und Jason Webley intoniert den ca. 2,5 Millionen mal intonierten Klassiker. Hauchend, seufzend, Ukulele und Klavier. Okav.
17. Mumford & Sons „Cousins“
Britische Folkhelden covern amerikanische Indie-Rockhelden, Vampire Weekend nämlich. Die Session rauscht ein wenig, kostet aber dafür auch nichts: http://tinyurl.com/ydse6kh
18. Blondie „One Wav Or Another“
Von den Machern der doll empfohlenen TV-Serie „Sugar Rush“ (s. S. 98) neu/wieder entdeckt: ein großartiger Blondie-Popsong mehr.
19¿ Jamaica“IThinkILikeU2″
Ein überraschend leichter Elektro-Pop-Sommerhit von zwei Newcomern aus der Ed-Banger-Garage gehört (für eine eMail-Adresse) dir – hier: http:// tinvurl.com/vah9blm
20. Ryan Adams „Electrosnake“
Darauf hat die Welt eben auch noch gewartet: Adams‘ neues Werk ORION ist ein Metal- Album. Hier ein Song daraus, wirklich alles andere als lau, aber für lau: http://tinyurl.com/ykpdmy9 21. Ariel Pink „Round And Round“ Einer mehr für umme: 70s-Disco-Pop, bei dem die Drogen gleich mit eingeworfen wurden … Ts, und Ariel Pink galt mal als Freak-Folker. Hier: http:// tinyurl.com/yjskzdg
22. Big Star „Thirteen“
Noch einer, der zu früh gegangen ist: Alex Chilton starb am 17. März an einem Herzinfarkt, mit 59. Hier ein Song vom stilprägenden Debüt seiner „quintessential American power pop band“ (allmusic.com) Big Star.
2j. The Replacements „Alex Chilton“
Und hier das 87er-Tnbut dieser großen Big-Star-Verehrer aus Minneapolis. Mit dem Refrain: „Children by the milhon sing for Alex Chilton when he comes ‚round. They sing ,Pm in love. What’s that song? Fm in love with that song'“.
