Wham, Bam, Thank You ME!
Als der GlamRock noch "Glitzer-Rock" hieß - aber dafür noch original war.
Sie nennen es nicht „Glamrock „. Von „Glitterrock“ und „Glitzerbands“ ist die Rede, als es im ME Anfang der 70er zu funkeln beginnt, der britische Folkie Marc Bolan sich Make-Up auflegt und der cnigm.itische Ex-Pantomime David Bowie zum vom ME heißestgeliebten „Superstar“ der 70er aufsteigt. Bunte ME-Jahrgänge sind das, ab Ende 1972: Die Ncwcomer Roxy Music hauen umfassend rein („Die Roxy-Welle überschwemmt den Kontinent!“ 12/72), das Zauberwort heißt: „Spektakel“. Alice Cooper – in den der ME eine Zeitlang regelrecht vernarrt ist – mit seiner kunterbunten Live-Orgie liefert das ebenso wie Slade, die raus aus den Jeans sich in Flitter und Pailetten schmeißen. Sexuelle Ambiguität ist plötzlich sehr en vogue, das weiß auch Lou Reed, und natürlich ist auch Mick Jagger mit Lidschatten und gewagtem Funkel-Overall am Trend dran
{“ Mick Jaggers neues Image“) … und dann wäre eigentlich auch langsam wieder gut. Das schert freilich nicht dick verkaufende Teenieacts wie Sweet, Mud und Gary Glitter. Die stapfen noch lange nachdem ihr Vorreiter Bolan – immer mit dem Teenpop-Makel behaftet, der Arme – sich die Haare abgeschnitten und „von sich auf andere schließend“ (ME 12/73) den „Tod des Glitzerrock“ verkündet hat, mit Plateausohlen und steinerweichenden Frisuren und Outfits durch die Dekade. Da sind Bowie („Wird David ein Soulstar?“) und die Roxys längst ganz woanders unterwegs. Und die „Glitter-Stars“ verkommen zur gar nicht mehr sexv Kitschparodie.