Kulturstaatsministerin plant Anlaufstelle für Opfer sexueller Übergriffe


Monika Grütters (CDU) kündigt vor Beginn der 68. Berlinale an, ein Hilfsangebot für drei Jahre zu finanzieren.

Wedel und Weinstein lassen offenbar auch den Bund Konsequenzen ziehen. Nachdem die kreativen Branchen, vor allem der Film, die Debatte über sexuellen Missbrauch und Diskriminierung losgetreten haben, will Monika Grütters (CDU) eine Anlaufstelle für Missbrauchsopfer einrichten.

Vor der am 15. Februar beginnenden Berlinale kündigte die amtierende Kulturstaatsministerin an, ein Hilfsangebot für drei Jahre zu finanzieren. „Die Betroffenen brauchen einen geschützten Raum, in dem sie sich anonym und ohne Angst vor negativen Folgen offenbaren und beraten lassen können – auch rechtlich“, sagte die 56-Jährige.

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Sie habe bereits mit Spitzenvertretern aus den Bereichen Film, Theater, Tanz und Musik gesprochen, denn das Problem betreffe gerade solche Berufe, die „künstlerisch mit Körper und Seele arbeiten“. Es ginge um ein asymmetrisches Machtverhältnis zwischen denen, die Aufträge und Rollen vergeben, und denen, die darauf angewiesen sind, erklärte die Ministerin weiter.

„So bitter es sein mag: Offenbar sind bei den Betroffenen die Angst, die Scham und die Demütigung so groß, dass sie nicht den Mut haben, sich zu offenbaren. Hier wollen wir mit einer unabhängigen Anlaufstelle helfen.“

Grütters sieht die Quelle des Problems auch in der ungleichen Verteilung von Berufen wie Regie und Produktion. Sie möchte mehr Frauen in „relevanten Positionen“ sehen, um den „asymmetrischen Machtkonstellationen“ keine Chance zu geben.

Auf der diesjährigen Berlinale soll die Debatte laut Dieter Kosslick in Podiumsdiskussionen und Seminaren weitergeführt werden. Der Festivaldirektor lehnte in diesem Jahr außerdem angeblich Filme aufgrund von #MeToo ab.