Richtigstellung: „“Es gibt alle Trends gleichzeitig!“
MÜNCHEN – Die ME-Redaktion unternimmt keinerlei Anstalten, irgend ein armes Ferkel mit Trend-Branding durch den „Jahresrückblick 2008“ zu treiben. Frage: Tut diese Redaktion ihren Job nicht?! Antwort: „Nein, der Pop tut ihn nicht!“ Doch schnell muss die Richtigstellung folgen. Die Aussage „Esgibt keine Trends mehr!“ ist nicht richtig. Stattdessen: Es gibt alle Trends gleichzeitig!
Dass z. B. zu den Hochzeiten der New Wave weiterhin auch die Stones, ELO und Olivia Newton-John lustig aufgespielt haben, ist zwar nicht zu bestreiten. Doch maßgebliche Veranstalter, Produzenten und Journalisten einigten sich darauf, dass Synthiepiep, Neonkolorit und roboterhaftes Gehabe DER Shit sind! Und das genügte dann auch erst einmal an Shit.
2008 war genau das auch DER Shit: Crvstal Castles. Metronomy, Hadouken! und … Hercules. Obwohl, der hat ja vor allem die Neo-Disco-Bewegung ins Rollen gebracht. Nicht von ungefähr hat der me 02/08 „Die 25 größten Disco-Songs“ gelistet, kurz vor dem „Afrobeat Dossier“ im me 04/08. Von wegen: Vampire Weekend, Foals usw. Dann kamen die „Neo-HiDDies“ MGMT. Und nicht zu vergessen: Der Soultrain mit Duffy & Co. an Bord, der der lädierten Amy hinterher hu-huu-te …
Es waren ca. drei Dutzend Trends, die das Popjahr prägten. Kein Wunder: Nie wurde so viel Musik gemacht (ein Experte: „2009 wird es noch mehr!“). Und noch nie war die Kulturindustrie so (vor)schnell darin, etwas zum Trend zu erklären. Nur: Ist das schlimm? Nein, die Musik wird dadurch nicht schlechter (Experte: „Stimmt!“). Nur eben ziemlich unübersichtlich. (O2Ö)