Friendly Fires


Intelligenter Pop zwischen Bloc Party und The Rapture.

Wer im Jahr der Ratte geboren ist— – und Ed Macfarlane, Edd Gibson und Jack Savidge von Friendly Fires kamen alle drei 1984 auf die Welt-, soll nach dem chinesischen Horoskop intelligent, selbstbewusst, ehrgeizig und perfektionistisch sein. Die ersten beiden Eigenschaften treffen tatsächlich auf ihre Musik zu-viele der Songs haben dichte, komplexe Arrangements, sind dabei aber auch offensiv und tanzbar wie die von LCD Soundsystem und The Rapture-, und ehrgeizig und perfektionistisch beschreibt bestens ihre Arbeitsweise: Zwei Jahre lang haben die drei Briten in der Garage von Macfarlanes Eltern an ihrem Debüt-Album gearbeitetes hat so lange gedauert, weil wir keinen Mist auf unserem Album haben wollten“, sagt Ed, „Popmusik zu schreiben, ist nicht einfach.“ Spätestens seit die stark limitierte Single „Paris“ bei dem Label Moshi Moshi erschienen ist, gelten Friendly Fires in England als“next big thing“-was nicht selten bedeutet, dass man ein paar Monate später bereits wieder „old news“ ist. „Darüber machen wir uns keine Gedanken“, sagt Ed. „Wenn deine Songs gut genug sind, dann bleiben sie den Leuten schon im Gedächtnis“

Wer dem Album zwei, drei Durchläufe gewährt, wird festellen, dass die Songs tatsächlich gut genug sind auch die tanzbarsten Stücke auf friendly fires zeichnen sich durch einprägsame Melodien und Feinheiten in Struktur und Instrumentierung aus.

Gegründet haben sie Friendly Fires vor zwei Jahren, gemeinsam Musik aber machen sie schon viel länger: Im Alter von 14 Jahren wüteten die drei Kids aus dem Städtchen St. Albans bei London bereits in einer kompromisslosen Hardcore-Band.“Ich glaube, wir haben damals alles ein bisschen zu ernst genommen‘.sagt Ed heute lächelnd. Inzwischen nimmt er alles ein wenig lockerer. Warum auch nicht? 2008, glaubt er, wird nämlich ein gutes Jahr werden: „Weißt du, warum? Weil es wieder ein Jahr der Ratte ist“ Friendly fires friendly fires (XL/Beggars/lndigo)

»>albumkritik me 9/08