15 Jahre explosiver Spaß


Ein Lied wie „Wir sitzen so vorm Molotow“ von Muff Potter funktioniert am besten, wenn man das kennt, weil man’s jahrelang selbst so gemacht hat. War ja auch immer dasselbe: Raus aus der U-Bahn-Linie 3 in St. Pauli, rauf auf den Spielbudenplatz, ein Pils in der Meanie-Bar gekauft und vors Molotow gesetzt – auf die Schützenfest-Holzbänke, die löchrigen Sessel, das unbequeme Eisengitter. Von dort aus hat man den besten Blick auf die kleine „Hall of Farne „-Tafel über der Eingangstür des Kellerclubs, der gerade renoviert wird, weil er in diesen Tagen seinen 15. Geburtstag feiert.

Auch Adam Green übrigens bekam auf der Molotow-Bühne einst eine Geburtstagstorte von Bernd Begemann überreicht. Wer war noch so alles hier? At The Drive-In. The Hives, Hot Hot Heat, Mando Diao und Trail Of Dead legten den 300er-Club in Schweif? und Asche, für die White Stripes stand man endlos lange Schlange, die Killers mußten sich mit 30 Gästen begnügen (in der Mehrzahl sogenannte „Medienpartner“), und Maximo Park konnte man kürzlich zum ersten und letzten Mal in so überschaubarem Rahmen begutachten. Über die Jahre begleitet haben uns die Wochenendveranstaltungen, die man zerzaust und derangiert gegen sechs Uhr morgens verließ: der „Shelter Club‘ (Soul der Sixties und Seventies), „Motorbooty‘ (lndie- und Garagen-Kram) und der „Flower Power Space Rock“, der so lange existiert wie kaum ein anderes Tanzvergnügen in der Stadt.

Und weil uns ohne das Molotow eine ganze Menge gefehlt hätte, sind die folgenden Fragen auch ganz lieb gemeint: Warum wird es trotz mehreren Belüftungsanlagen manchmal gefühlte 60 Grad heiß im Souterrain? Wieso wurde die Zahl der günstig plazierten Knutsch-Sofas im Innenraum immermal wieder reduziert? Und kann nicht jemand mal die todbringenden Sonnenstrahlen ausmachen, die einen jedesmal fast blind werden lassen, wenn man morgens die schmale Treppe hinaufkriecht und ans Tageslicht tritt? Nein, Quatsch: Herzlichen Glückwunsch!

www.molotovclub.com