13 Let It Be
Eine Dokumentation, bei der Realität und Inszenierung verschwimmen und dadurch eine neue Realität erschaffen wird: „Let It Be“ sollte die Beatles bei den Proben für ihr erstes Livekonzert nach zweieinhalb Jahren zeigen. Die Idee dazu war wiederum nur als Aufhänger für den Filme ntstanden. Regisseur Lindsay-Hogg gelang mit der Auftragsarbeit unfreiwillig ein Einblick in das Innenleben einer Band, die sich in Auflösung befand. Keiner der Vier wollte mehr ein Beatle sein. Bei den enervierenden Rehearsals in den Twickenham Filmstudios und im Keller des Apple-Gebäudes agierten die Beatles so lustlos wie nie zuvor. In einer Szene ist ein offener Streit zwischen Paul McCartney und George Harrison zu sehen. Der Zuschauer wird Zeuge einer Band im Verfall, die nicht einmal zwölf Monate später ihre letzte Aufnahmesession haben und weitere vier Monate später Geschichte sein wird. Szenenapplaus: Die Szene aus“Let It Be“, die jeder kennt: das „Rooftop Concert“ vom 30. Januar 1969. Die Beatles spielen bei ihrem letzten öffentlichen Auftritt auf dem Dach des Apple-Hauptquartiers in der Savile Row in London fünf Songs für verdutzte Passanten und Nachbarn, bis die Polizei das Spektakel beendet.