12 I´m Not There


Das ist der Unterschied zwischen Spielfilm und Doku. Was Martin Scorsese in seinem (hervorragenden) „No Direction Home“ (s. Platz 24) in knapp vier Stunden letztlich nicht gelingt, schafft Todd Haynes mit den Mitteln der Fiktion: eine Annäherung an das Genie, die vielfältige Persönlichkeit von Bob Dylan. Dessen Name fällt im Verlauf des vor Ideen und dylanesken Bildern überbordenden Films nicht einmal, trotzdem muss er von sechs verschiedenen Schauspielern dargestellt werden, um das Wesen des Mannes, der nicht greifbar sein will, begreifbar zu machen. Ist allein wegen Cate Blanchett als Dylan der BLONDE ON BLONDE-Ära, Pflicht. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Bob Dylan just like a woman ist?