10 Thesen zum Hörverhalten – These 1: Die CD stirbt


Wie hören wir in Zukunft Musik? André Boße hat Experten befragt und Antworten gefunden. Hier These 1.

Wie hören wir in Zukunft Musik? Wird es noch Plattenläden geben? CDs? Vinyl-LPs? Wie kann es Bands gelingen, Geld zu verdienen? Und warum wird das Album zum Schmuckstück? Unsere Experten Alan McGee (Gründer des Labels Creation und 359 Music), Scott Cohen (Gründer des Musikvertriebs The Orchard), Andy Chen Chef des Streaming-Dienstes WIMP) und Tom Silverman (Gründer des Labels Tommy Boy) wagen einen Ausblick.

These 1: Die CD stirbt

Alan McGee hat viel Geld mit CDs verdient. Der Ex-Creation-Chef machte Oasis groß, managte The Libertines, seine Bands haben Millionen Compact Discs verkauft. „Ich schulde den Dingern was“, gesteht er. „Aber sie dafür lieben? Geht nicht.“ McGee ist sicher: Die CD wird sterben – und das sei ein verdienter Tod. „CDs wurden von Beginn an weit über Wert verkauft. So ein Produkt hat es nicht verdient, länger zu leben als nötig.“ Andere Experten sind da ein wenig vorsichtiger. Andy Chen, Chef des Streamingdienstes WIMP, spricht nicht vom Tod, sondern von der Evolution: „Die Geschichte zeigt, dass Medien nicht einfach verschwinden, sondern dass immer neue Medien dazukommen.“ Chen glaubt, dass es auch in 20 Jahren noch CDs geben wird. Ihre Rolle als wichtigste Träger für Musik werden sie bis dahin jedoch verloren haben.