Xavier Naidoo gewinnt „Das Goldene Brett“ 2014
Von der "Goldenen Schallplatte" zum "Goldenen Brett": Popstar Xavier Naidoo hat einen Preis für "herausragenden antiwissenschaftlichen Unsinn" gewonnen.
Xavier Naidoo hat es geschafft. Nachdem der Popstar und Verschwörungstheoretiker in den vergangenen Jahren von „Echo“ über „Bundesvisionsongcontest“ bis „Bravo-Otto“ so ungefähr jeden Popmusikpreis dieses Landes gewonnen hat, darf er nun auch einen von Wissenschaftlern vergebenen Preis sein Eigen nennen: Die Jury von „Das Goldene Brett“ hat am Mittwochabend in Wien den Preis „für den größten Unfug des Jahres“ an Naidoo für seine „bemerkenswerte Affinität zu abstrusen Verschwörungstheorien“ verliehen.
In der Begründung schreibt die Jury des „ersten Negativpreis im Bereich Pseudo/Parawissenschaften im deutschsprachigen Raum“ unter anderem:
„Die Bundesrepublik Deutschland gibt es gar nicht – stattdessen besteht das Deutsche Reich in Wirklichkeit bis heute. Von dieser merkwürdigen Verschwörungstheorie ist die „Reichsbürgerbewegung“ überzeugt, für deren Ideen sich Xavier Naidoo mehrfach öffentlich ausgesprochen hat. Würde er auf diese Weise bloß seine mangelnde politische Bildung unter Beweis stellen, wäre das harmlos. Doch Naidoo wird mit seinem Engagement zur Einstiegsdroge in ein ganzes Geflecht an abstrusen Verschwörungstheorien, die sehr gefährlich werden können.“
Neben Naidoo standen NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens sowie das „Netzwerk Impfentscheid“ im Finale. „Das Goldene Brett“ für sein Lebenswerk gewann Jochen Kopp und der Kopp-Verlag, „der mit seiner Bücherpalette praktisch das gesamte Spektrum an wissenschaftlich höchst fragwürdigen Esoterik-Theorien abdeckt, von freier Energie und dem Perpetuum Mobile bis zu Wunderheilungs-Ratgeberliteratur“. „Das Goldene Brett 2014“ wurde am 26. November 2014 in Wien vergeben.