Video: Placebo beschweren sich in „Too Many Friends“ über soziale Netzwerke
"My computer thinks I'm gay": Brian Molko singt in der neuen Placebo-Single über Entfremdung in Zeiten des Internets. Seht hier das Lyrics-Video dazu.
Brian Molko hat zu viele Freunde, die er niemals trifft und für die er nicht da sein kann. Davon singt er nicht nur in der neuen Single „Too Many Friends“ seiner Band Placebo, damit beschreibt er gleichzeitig auch einen aus Technologie und Gesellschaftsgefüge geschaffenen Zustand, über den er sich längst nicht alleine beschwert: Seit jeder ein Smartphone in der Tasche hat, starrt jeder Besitzer lieber auf dessen Bildschirm, als sich wirklich mit seinem Gegenüber zu beschäftigen.
Ob das nun wirklich ein Problem oder doch eher eine Chance ist und ob das Stoff genug für einen Rocksong ist, das möge jeder für sich selbst entscheiden. Brian Molko und seine Band jedenfalls haben sich entschieden: Im neuen Video zu „Too Many Friends“ sieht man nichts außer Textzeilen vor einem Geschäftsmann, der samt seines Telefons ins Wasser fällt – und plötzlich nur noch Stille und Beklemmung zu fühlen scheint. Kein Wunder, kriegt ja auch keine Luft.
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„Soziale Netzwerke bringen uns näher zusammen und sorgen gleichzeitig für eine soziale Verfremdung“, erklärte Brian Molko uns gerade heute im Interview in Berlin. „Ob das positive Auswirkungen haben wird, bezweifle ich“, so der Sänger und Gitarrist von Placebo weiter: „Geh‘ in irgendeine Café und ich schwöre Dir, dass mindestens 50 Prozent der Gäste körperlich anwesend sind, gedanklich aber nicht bei ihrem Gegenüber.“ Gut, dass kann auch ohne Facebook und Co. passieren.
LOUD LIKE LOVE, das siebte Album von Placebo, erscheint am 16. September 2013.