Vor den Augen haben
Monumente für die Gegenwart? Agathe Snow verbindet im Deutschen Guggenheim Kultur mit Popkultur.
Anlässlich ihrer aktuellen Ausstellung im Deutschen Guggenheim Museum hat sich die korsische Künstlerin Agathe Snow mit dem Brillenhersteller Mykita zusammengetan, um eine „kunstvolle“ Sonderedition zu gestalten. Dabei belebt sie eine der klassischsten Brillenformen des 20. Jahrhunderts neu – die Cyrus, die mit einer Mischung aus dickem Acetat und feingliedrigem Metall vor allem in den Sechzigern Persönlichkeiten wie John F. Kennedy zu markanten Brillenträgern machte.
Snow sucht in ihren Collagen und Skulpturen die Verbindung zwischen Ort und Mensch und zeigt in „All Access World“ Monumente und historische Wahrzeichen wie Stonehenge, Abu Simbel oder das Kolosseum in Rom, die sie in ihren Collagen mit Symbolen der Gegenwart vermengt, um sie zugänglich für jeden zu machen und als taugliche Symbole zeitgemäßer Identität zu präsentieren.
Ähnlich entwarf sie auch die „You are here“ – Edition: Die auf 200 Stück limitierte Brille ist angelehnt an ihr traditionelles Vorbild, doch Snow-typisch verfremdet: In Neon Pink statt Gold und Schwarz kommt die Cyrus ohne Applikationen und Schrauben und nur mit angedeuteten Aussparungen aus. In die verspiegelten Gläser wurden in Handarbeit die Horizontlinien der New Yorker Skyline und der Pyramiden von Gizeh gemalt – jedoch so fein, dass sie das Sichtfeld nicht irritieren. Für die globale Identität des Weltbürgers.
„All Access World“ von Agathe Snow ist im Deutschen Guggenheim noch bis zum 30.03.2011 zu sehen, die limitierte Cyrus wird dort und bei Mykita verkauft.