The Soft Boys – Underwater Moonlight And How It Got There :: Rock-Klassiker

Die Soft Boys klangen wie nichts und niemand im London der späten 70er und frühen 80er. Sänger und Songwriter Robyn Hitchcock, Kimberley Rew (Gitarre), Matthew Seligman (Bass) und Morris Windsor (Schlagzeug) spielten ein paar Popsongs zum Wegfliegen und erinnerten im nächsten Moment daran, dass die Welt am besten ausschaut, wenn man sie in aller Ruhe durch ein buntes Kaleidoskop betrachtet. Hitchcock selber hat das einmal in einem Interview soformuliert: „Wir wollen ABBEY ROAD von den Beatles mit TROUT MASK REPLICA von Captain Beefheart kreuzen.“ Das Unterfangen war atemberaubend, ein Song wie „Insanely Jealous“ auf ihrem 1980er-Masterpiece Underwater Moonlight lässt alle Eifersuchts-Kantaten der Popgeschichte blass aussehen, „Kingdom Of Love“ wirkt nachgerade lieblich dagegen, „I Wanna Destroy You“ ist die Antwort der Soft Boys auf die Frage: Was ist eigentlich Punk (natürlich eine Erfindung der Sixties!). Die zehn Original-Songs der LP, die in einem Cover erschien, das zwei zerfurchte, vergrätzte Puppen an einer düsteren Küste zeigte, sind auf dieser großzügigen Wiederveröffentlichung um die Single „He’s A Reptile“ (Blaupause für Stings Police) und unveröffentlichtes Material von 197g und 1980 ergänzt worden. Die Band hält wunderbar die Balance zwischen psychedelischen Loopings und erdigem Rock, gekrönt von des Sängers ach so britischer Stimme. CD zwei versammelt LoFi-Tracks aus den Probesessions für das Album: das sind Rohdiamanten in verschiedenen Stadien ihrer Bearbeitung. Eine Band auf der Suche nach Stil und Form. Morris Windsor wird in den Linernotes zitiert: „Underwater Moonlight war Robyn Hitchcocks Fehlinterpretation von Popmusik.“ Sie hat die Zeit klar überdauert.

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