The Maccabees
Marks To Prove It
Caroline/Universal VÖ: 31.07.2015
Britpop, der über das Abarbeiten an den großen Tagen des Genres zu erstaunlicher Gelassenheit findet.
Exakt 34 Sekunden ist MARKS TO PROVE IT alt, dann setzt dieser Schrei ein. Tief aus der Kehle, voller Wut und Verzweiflung und Qual. Bis dahin hatten The Maccabees schon überrascht mit knackigen Gitarren und einem forschen Uptempo-Rhythmus. Das war von dem Quintett aus London nun wirklich nicht zu erwarten gewesen nach dem eher verträumten, um nicht zu sagen behäbigen GIVEN TO THE WILD von 2012.
Drei Jahre später scheint ein Song der Maccabees den frühen, ungestümen Oasis oder sogar den ganz alten Kinks genügen zu wollen, um sich dann mit Hilfe eines erstaunlichen Detailreichtums doch lieber an den späten Blur oder den mittleren, psychedelisch-experimentellen Beatles abzuarbeiten. Das Wissen, dass daran bereits ganze Generationen britischer Popmusikanten gescheitert sind, das hört man MARKS TO PROVE IT an. Aber schon lange ist es niemandem mehr gelungen, damit dermaßen abgeklärt und gelassen und damit zeitgemäß umzugehen.