The Fratellis
Costello Music
[Island/Universal]
Glitter Libertines: Glam-Garagenrock von der neuen Spaßguerilla aus Glasgow -Selbstbedienung statt Kopfzerbrechen, Haudrauf statt Sophistication.
„Creepin Up The Backstairs“ hat einem vergangenes Jahr erst mal alle Sicherungen rausgehauen. Ein ekstatisches Rock’n’Roll Rumpelstilzchen, das einem in atemlosem Tanz drei, vier Mal hinterrücks eins übergebraten hat mit seinen verblüffenden Wendungen und unverschämten Perplexattacken. Der nächste Streich war die Granate „Henrietta“, ein vergnügter Stomper für bierselige Stunden, sorglos und direkt auf die Zwölf. Natürlich geben diese beiden Hauruck-Hits den Ton an auf COSTELLO MUSIC, dem Albumdebüt der Fratellis. Das schottische Trio genießt in Saus und Braus den Spielplatz des Pop als grenzenlosen Selbstbedienungsladen für dreiste Spaße und ungenierte Launen. Sie suchen mit ihren unwiderstehlichen Hooks einfache Lösungen und schlagen dann heiter ihre Haken, stürmen vorwärts und vorwärts, dass sie fast ihren Kopf verlieren unterwegs. Supergrass, The Kooks und The Rifles liegen auf dem Weg, T. Rex und Slade sind dauernd im Hinterkopf, die Libertines hätten so geklungen, wenn sie keine Sorgen gehabt hätten. Bei „Baby Fratelli“ sind wir dann endgültig im Bierzelt angekommen und müssen an die Spider Murphy Gang denken, aber das mag man den quietschfidelen Gesellen gar nicht übel nehmen, weil man-mit der Cashand-Carry-Mentalität von COSTELLO MUSIC so viel Spaß hatte, dass dogmatische Geschmacksermittlungen sich von selbst verbieten. VÖ:26.1. >>>www.thefratellis.com