Real Estate
Atlas
Domino/Good To Go (VÖ: 28.2.)
Auf ihrem dritten Album geht es die im Indie-Rock der 80er-Jahre verwurzelte Band zu gemütlich an.
Eine Band, die sich profan nach dem englischen Ausdruck für Grundbesitz benannt hat, verspricht nicht gerade viel Spannung. Trotzdem stürzten sich viele Leute auf das letzte Album DAYS. Das war schon in Ordnung, weil die Herren aus Ridgewood in New Jersey über hervorragende Detailkenntnisse verfügen.
Spuren von The Feelies, Yo La Tengo oder Flying-Nun-Legenden wie The Verlaines ließen sich ohne Mühe in der Musik von Real Estate nachweisen. Wer sich gerne in dieser Ecke aufhält, findet auch zum dritten Album leicht Zugang. Allerdings stellt sich langsam die Frage, ob Real Estate in der Lage sind, ihren Ansatz durch neue Elemente aufzufrischen. Auf ihrem Debüt aus dem Jahr 2009 klang die Produktion auf sympathische Weise billig. Man leistete sich den ein oder anderen exzentrischen Schlenker. Jetzt läuft alles nach einem Schema ab. Im Rhythmus steckt immer wieder dieser sanfte Drive. Der Gesang ist freundlich und verschlafen und durch perlendes Gitarrenspiel wird das Bild von einem träumerischen Idyll heraufbeschworen.
Die Folge ist, dass man schon nach wenigen Titeln alles gehört hat. Man fühlt sich, als fahre man in einem schnurrenden Fahrzeug an genau dieser öden Häuserreihe vorbei, die auf dem Cover von DAYS abgebildet ist. Irgendwann endet die Bebauung dann und man merkt es gar nicht.