Das Portland-Trio findet ein freies Feld zwischen Dream Pop, Ambient und klassischer Musik.

Dieses Album hört sich nicht nur nach Arbeit an, ihm gehen tatsächlich lange Phasen des Probierens und Verwerfens voran. Other Lives haben in 18 Monaten mehr als 60 Songs geschrieben und nun mit dieser 14-Track-Zusammenstellung eine vielschichtige, musikalisch reiche Auswahl getroffen.

Das Trio, das vor Jahren schon aus Oklahoma in den Indie-Hotspot Portland, Oregon, rübermachte, setzt 2015 für sich selbst neue Maßstäbe. Geschliffen klingt hier jeder Song, austariert zwischen Dynamik und Soundintensität. RITUALS becirct auch in den Details: die Pizzicato-Streicher zu Beginn von „New Fog“, die Uptempo-Beats und Marimbas in „Patterns“, die im einlullenden Orchestersound ein wenig weggewaschen werden, die filmreife Pianomelodie in „English Summer“, die von sanften Chören in den Pop-Himmel getragen wird. Auch das können Other Lives. Der Anker im avancierten, aber nie pompösen Wohlklang bleibt Jesse Tabishs gedämpftes Falsett, das ganz zärtelnd einer long and winding road zu folgen scheint. Wenn Musik nach Arbeit klingt, dann bitte im Stile von RITUALS, federleicht und immer wieder eine neue unerwartete Kurve ziehend.