Nada Surf
The Stars Are Indifferent To Astronomy
City Slang/Universal VÖ: 27.01.
Rock, schon wieder Rock. Von einer Band, die sich bereits in eingeschlafenen Indie-Socken eingerichtet zu haben schien.
Warum auch im Universum einer 15 Jahre alten Band noch Dinge geschehen, die Zeichen und Wunder zu nennen, keine Übertreibung darstellt, wissen wir nicht. Wollen wir im Zweifelsfalle auch nicht genauer wissen. Es könnte etwas mit der Erinnerung an Sturm-und-Drang-Zeiten, mit den Glücksdrogen von der letzten Show oder mit dem Energieüberschuss aus dem Proberaum zu tun haben. Wenn schon die Plattenfirma von Nada Surf ganz unhöflich feststellen muss, dass das Vorgänger-Album Lucky im Vergleich zu The Stars Are Indifferent To Astronomy so sehr rockt wie ein kalter Teebeutel, dann muss es sich um ein größeres Beben handeln. „Clear Eye Clouded Mind“ zu Beginn kommt gleich mit einer Kraft und einer Wärme aus der Garage geschossen, als hätte man Hüsker Dü mit einem bislang unbekannten Song von 1986 wiederentdecken dürfen. Und es hört sich mehr nach Grant Hart als nach Bob Mould an. Bei den übrigen neun Titeln darf man sich der Autorenschaft von Nada Surf aber sicher sein; von der mit Soundschichten kunstvoll umsponnenen Akustik-Ballade „When I Was Young“ abgesehen, handelt es sich um lauter Songs, die aus sich raus und schnell und direkt nach vorne gehen, ohne diesen Funken Intimität zu verlieren, der die beste Nada-Surf-Musik immer auszeichnete. Es rockt auf die selbstverständlichste Art der Welt, inklusive der spindelig sich aufdrehenden Gitarrensoli an den Stellen, die zuletzt noch im Verdacht standen, Werbung für eingeschlafene Indie-Socken zu treiben. Key Tracks: „Clear Eye Clouded Mind“, „Jules And Jim“, „Teenage Dreams“