Maximo Park
Too Much Information
Vertigo/Universal (VÖ: 31.1.)
Die Indie-Rocker von Maxïmo Park und ihr Versuch, ein wenig experimenteller als sonst zu sein.
TOO MUCH INFORMATION, das fünfte Album der Briten Maxïmo Park, folgt ungewöhnlich schnell auf den gefloppten Vorgänger THE NATIONAL HEALTH (2012) und scheint dabei alles abzugrasen, was die Jungs sich dort verkniffen haben: Man scheint aus vergangenen Fehlern gelernt zu haben, eingesehen zu haben, nicht auf Teufel komm raus ein neues „Books From Boxes“ erschaffen zu können. TOO MUCH INFORMATION ist im Gegensatz zum Vorgänger verspielter, komplexer, effektreicher ausgefallen.
Und „Brain Cells“, die Vorabsingle, scheint auch genau dies rausposaunen zu wollen: „Schau, wir können jetzt auch anders!“ Die Single – das Experimentellste, was Maxïmo Park bisher angestellt haben – mag den Briten vielleicht einen kurzen „Aha!“-Effekt einfahren, doch unter dem Strich klingt „Brain Cells“ wie ein schwacher Depeche-Mode-Track. Genauso: „Drinking Martinis“ – ist wie Interpol ohne Paul Banks, dafür mit Paul Smith, ergo: nicht wirklich originell.
Maxïmo Park lassen sich nicht mehr nur von ihren eigenen Hits inspirieren, sie strecken stattdessen die Fühler in Richtung Konkurrenz aus. Doch: Etwas gänzlich Neues kommt dabei leider nicht rum. Lichtblicke in diesem Netz der wirren Inspirationssuche sind Songs wie „I Recognise The Light“ und „Midnight On The Hills“. Ihre Formel (Stilmix, frisch, gut) könnte Maxïmo Park bei ihrem nächsten Versuch vielleicht sogar ein richtig gutes Album einbringen. Und vielleicht auch wieder einmal einen lange erhofften Hit.