Masayoshi Fujita

Apologues

Erased Tapes/Indigo VÖ: 11. September 2015

Der japanische Vibrafonist bringt ein kleines Orchester zum Klingen. Sehr guter Ambient-Pop.

Ein Instrument allein kann ein Werk absolut mit Leben füllen. Das hatte sich mit Stories, Fujitas erstem Soloalbum unter eigenem Namen, noch einmal bestätigt. Mithilfe von Klängen seines geliebten Vibrafons hat der in Berlin lebende Japaner Geschichten über Rehe, Flüsse, Wälder und Wolken erdacht und damit in den Augen des Hörers Bilder voll natürlicher Schönheit evoziert.

Von der Natur als Inspirationsgrundlage hat er sich nicht gleich verabschiedet, es geht dieses Mal um Mondschein, Insekten am Maihimmel und ganz allgemein um das wundervolle Schimmern. Aber die Musik klingt anders. In „Tears Of Unicorn“ behauptet sich das Vibrafon gegen einen Satz von Streichinstrumenten. Dieser Satz bildet in den acht Songs häufig einen parallelen Pol, ähnlich wie das Klicken und Knacksen und die Jazz­andeutungen in Fujitas anderem Projekt, el fog. Er hat die Streicher ermutigt, so zu spielen, dass ein swingender Rhythmus oder der Eindruck von feierlichem Aufflackern entsteht. Flöte, Klarinette, Waldhorn und Akkordeon kommen unterstützend hinzu. So entsteht auf unterschiedliche Weise mehr Leben in der tönenden Szenerie. Eine große, feine Angelegenheit.