Maids Of Gravity – The First Second
Wie wäre es, wenn Inspektor Columbo in zukünftigen Folgen der Serie nicht mehr von Peter Falk dargestellt werden würde? Wie wäre es, wenn Boris Becker in Zukunft als Ersatz für sich seinen kleinen Bruder auf den Tennisplatz schicken würde? Wie wäre es, wenn Bayer Leverkusen ab der nächsten Saison nur noch A-Jugend-Spieler in Bundesligabegegnungen schicken würde? Das alles wäre genauso sinnfrei wie, wenn Maids Of Gravity ohne Jim Putnam weitermachen würden. Letzterer hat ja bekanntlich die famosen Radar Bros. ins Leben gerufen und erstere machen trotzdem weiter. Und das ist ein Fehler. Unter Putnams Führung wurde das Debüt-Album MAIDS OF GRAVITY im letzten Jahr zu einem cannabis-nebeligen, elektrischen Vorzeigestückchen des psychedelischen Slo-Mo-Folk, das erst noch durchs gleichnamige Radar Bros.-Album übertroffen werden sollte. Ohne Putnam sind die Maids Of Gravity nur noch die Hälfte wert. Das erste Album der Post-Putnam-Periode, THE FIRST SECOND, rockt eine Spur zu sehr und zwei Spuren zu konventionell. Auch wenn die psychedelischen Absichten der Musiker durchaus hehr zu sein scheinen, gelingen ihnen zwölf nur mittelmäßige Songs, die noch nicht mal gut gespielt sind. Dabei haben sich die Maids Of Gravity mit ihrem zweiten Album wirklich Mühe gegeben, um endlich richtige Indie-Superstars zu werden: John Cale hat das Album produziert (und der kostet ja ne Kleinigkeit) und Mati Klarwein (der auch nicht gerade billig ist und schon die Covers für die Miles Davis-Alben BITCHES BREW und LIVE EVIL und für Santanas ABRAXAS gestaltet hat) hat die Hülle stilgerecht post-hippiesek designed.
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