Hazeldine – Orphans :: Rock & Pop

Ein ums andere Mal ist es die bittersüße Pracht des Chorgesangs von Shawn Barton und Tonya Lamm, der die Songs von Hazeldine besonders stark funkeln lässt. Auf ORPHANS, der wieder aufgelegten Sammlung von Cover-Versionen, die 1998 nur via Mailorder und bald gar nicht mehr zu bekommen war, strahlt dieser Stern in reduzierten, liebevollen Arrangements noch heller. Wie der so veredelte „Mining Camp Blues“ klingt, den dereinst auch schon Hasel Dickens und Louis Armstrong auf ihre Rechnung nahmen, kann sich der Eingeweihte ausmalen. Und nach Lee Hazelwoods „Summer Wine“ weiß man auch, wie das totgecoverte Traditional „Whiskey In The Jar“ bei Hazeldine tönen dürfte: rund und lebendig, angenehm unspektakulär. Gut und besser tut die freundliche Übernahme auch Songs der Mekons.von Sparklehorse, Gram Parsons und anderer verwandter oder befreundeter Folk- und Indierock-Kapellen. Doch wie ergeht es Radioheads „Lucky“ bei Hazeldine? Karg instrumentiert, aber weniger brüchig und gefasster vorgetragen, bleibt diese große Ballade doch hoffnungslos elegisch. Und was passiert mit“Cuckoo Cocoon“von Genesis? Der wird zum Hazeldine-Song.ganz so, als wäre er nie etwas anderes gewesen.

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