Drinks

Die Platte beginnt mit einem feuchten Traum: Singt bei „Laying Down The Rock“ Robert Wyatt eine Syd-Barrett-Komposition? Und schon sind wir mittendrin im Feriencamp der Einsiedler. Cate Le Bon und Tim Presley a.k.a. White Fence zählen zu den wirklichen Individualisten unter den Indie-Songwritern. Sie stammt aus Wales, er aus Kalifornien, sie wurde von den Super Furry Animals entdeckt, er war Mitglied bei The Fall – da haben sich also zwei gefunden.

Drinks ist wohl ein folgerichtiger Projektname. Nach dem tollen Auftakt holen die beiden die Drahtbürsten raus: „Focus On The Street“ ist psychedelischer No-Wave, „Cannon Mouth“ Unterwasserpop mit Karibikflair, „She Walks So Fast“ eine Bluesrock-Groteske, das Titelstück singt Cate Le Bon im Stil der Waliser Kollegen Gorky’s Zygotic Mynci. „Tim, Do I Like That Dog“ ist was für Freunde von King Crimson, die schon immer wissen wollten, wie diese Progger wohl volltrunken klingen. Man wäre gerne dabei gewesen, als Presley und Le Bon Stücke wie „Split The Beans“ entwickelt haben: Fast sieben Minuten lang pendelt das Stück zwischen Gedudel, trockenem Indie-Funk, überdrehten Pop-Momenten und generellem Spinnertum. Selbst den Fiery Furnances wäre das irgendwann zu viel geworden. Drinks ziehen das durch. Cool. Aber schwer auszuhalten.