Django Django
Born Under Saturn
Because Music/Warner 1.05.2015
Der Gemischtwarenladen des Art Pop hat sein Sortiment um ein paar hübsche Produkte erweitert.
Eins schon mal vorneweg: Dem neuen Django-Django-Album fehlt der Instant-Hit. Das mag vielleicht der gravierendste Unterschied zwischen BORN UNDER SATURN und dem drei Jahre alten Debüt sein – Stichwort „Default“. Und sonst so? An die Stelle der akustischen Gitarre tritt meist das Klavier, in den Beats steckt spürbar mehr Arbeit, doch der Lo-Fi-Charme des Erstlings dringt auch durch die HiFi-Produktion der neuen Platte.
Die Essenz der Band ist schließlich der stilistische Bruch, angedeutet schon bei den Covermotiven: Beim ersten Album sah man ein buntes Etwas auf karger Wüstenlandschaft, diesmal ist es eine antike Statue, deren Genitalbereich von einem Fruchtgummi verdeckt wird. Das Althergebrachte, Natürliche, Analoge wird vom Modernen, Künstlichen, Elektronischen ad absurdum geführt. So beginnt „Vibrations“ mit einer belanglosen Kindermelodie, steigert sich im Schlussteil jedoch in ein Beatgewitter. Das mag man fordernd, verkopft oder nervig nennen. In Zeiten, in denen Alt-J die größte Band der Welt ist, ist es wohl nur ganz normale Popmusik.