Die Heiterkeit

Monterey

Staatsakt/Rough Trade (VÖ: 28.2.)

Hamburg liegt in Kalifornien. Dort, wo die Geschichte des Pop kurze Assoziationen ausspuckt und leicht und schwer durcheinanderbringt.

Melancholie, wo willst du hin? Wenn Stella Sommer ihren Jungen mit dem goldenen Haar besingt oder Cary Grant ein doch etwas holpriges „Hallelu-u-u-jah“ hinterherschickt, passiert etwas mit diesen schwergängigen Songs (die in einem anderen Leben Slowcore genannt worden wären, aber das ist die Geschichte des ersten Albums von Die Heiterkeit).

Im schläfrig-androgynen Singsang Sommers verlieren alle Zuschreibungen von leicht und schwer ihren Sinn, es ist eine Musik im Wartezimmer, die gekommen ist, um unsere Gedanken zu entführen. Gedanken an all die verblassten, vergangenen Orte und Menschen, das Außerweltliche mitten in der Welt. Wunderbar spröde sind die Songs, in der Schwebe gehalten von dunklen Bässen und weiten Gitarrenflächen, das ist der Raum, in dem kurze Assoziationen an die Geschichte des Pop einfliegen können wie gute Geister, die ihre Brüder und Schwestern aus dem Staub wachküssen.

Als würden die Lassie Singers (denke an Almut) den Soundtrack zu einem Film über Andy Warhol auf halber Geschwindigkeit spielen und statt in Hamburg den Schiffen beim Schlafen zuzusehen in New York in der „Factory“ ein Wiedersehen feiern. „Das, was früher mal war, kommt wieder … wir bringen neue Lieder.“