Der Spion und sein Bruder :: Regie: Louis Leterrier, GB 2016

Es dauert ein Weilchen, bis man als Zuschauer endlich erfährt, was für ein Film „Der Spion und sein Bruder“ eigentlich sein möchte. Schließlich sind die Gegensätze, die hier zusammengeführt werden sollen, besonders extrem inszeniert. Die englischen Sozialverlierer, denen Sacha Baron Cohen („Borat“) angehört, sorgen für dümmlichen Witz. Die Actionszene, mit der sein verschollener Filmbruder Mark Strong („Dame, König, As, Spion“) die Bühne betritt, ist kompromisslos und brutal.
Held hat Hodensack im Mund, Held wird von Elefant vergewaltigt, Held hat Rakete im Hintern. Dazwischen wird ein wenig geballert und mit popkulturellen Referenzen Zeit geschunden: der Nahost-Konflikt, Billy Cosby, HIV, FIFA-Skandal. Laut Sacha Baron Cohens Auffassung ist wohl alles total witzig, sobald es ein Trottel ausspricht, der wie Liam Gallagher aussieht. Dass er die optische Vorlage für seine aktuelle Figur im Schlussakt sogar einblendet, zeigt obendrein, für wie begriffsstutzig der Comedian sein eigenes Publikum hält.