Dapayk Solo

#NoFilter

Mo’s Ferry/Wordandsound VÖ: 9. Oktober 2015

Eine überzeugende Reifeprüfung des renommierten Elektro-Produzenten.

Niklas Worgt zählt ohne Frage seit fast 20 Jahren zu den kreativsten Köpfen der europäischen Clubszene und zwar sowohl als Labelbetreiber (Mo’s Ferry Productions) als auch als Produzent und Musiker. Nachdem die letzten beiden Alben mit seiner Frau Eva Padberg als Dapayk & Padberg, Smoke (2013) und Smoke – The Family Remixes (2014), in etwas ruhigerem und melodischerem Fahrwasser daherkamen, setzt er auf seinem vierten Soloalbum wieder verstärkt auf kantigere Klänge.

Seine Vision von #NOFILTER fasst er selbst am besten zusammen: „Alles sollte so konzentriert wie möglich sein. Linearer, reduzierter, analoger und dreckiger als alles, was ich je zuvor gemacht hatte.“ Über weite Strecken ist ihm das tatsächlich gelungen, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass er bei den Aufnahmen fast ausschließlich auf analoge Gerätschaften zurückgegriffen hat. Die rohe Ener­gie seiner Live-Auftritte konserviert er so erfolgreich auf Platte.

Stilistisch präsentiert sich Dapayk Solo dabei erfreulich vielseitig, von Minimal-Techno und Tech-House bis hin zu klassischen Breakbeats. Trotzdem funktionieren seine Tracks nach wie vor am besten im Clubkontext, wo Nummern wie „Too Deep Too Sleep“ oder „Noob Legs“ erst ihre volle Wirkung entfalten können. Dass er sich dabei manchmal bewusst von klassischen Dancefloor-Vorgaben entfernt, siehe Tracks wie „Transformation“ oder „Blooper“, macht die Sache noch ein wenig spannender. Solche Herausforderungen muten heute leider viel zu wenige Produzenten ihrem Stammpublikum zu.

Statt auf Nummer sicher zu gehen, sucht Niklas Worgt bewusst nach Momenten der Irritation in seiner Musik.