Marc Spitz :: David Bowie
Eine neue und sehr loyale Überblicksbiografie
Das Buch von Marc Spitz endet mit dem Szenario, das wahrscheinlich jedem Biografen einer lebenden Persönlichkeit schon einmal im Traum begegnet ist: David Bowie fände das Buch, „blättert es durch und sagt laut: ‚Nein, nein, nein. Das hast du alles falsch verstanden.‘“ Ganz so schlimm wird es nicht kommen, denn Bowies Leben wird hier von einem sehr loyalen Anhänger beschrieben, der für Hitlergruß und Homokehrtwende ebenso freundliche Begründungen findet, wie er auch sein Werk seit Mitte der Achtziger recht gnädig bewertet.
Doch die Stärke dieser Biografie liegt darin, Bowies fast schon sprichwörtliche Neuerfindungen in einen pophistorischen Kontext zu setzen, assistiert durch Zitate von Bowie-nahen wie auch -ferneren Zeitzeugen. Weil Spitz meist das richtige Maß an Detailierung oder Raffung findet, liest sich diese Biografie angenehm flüssig – auch wenn die Übersetzung (von Sonja Kerkhoffs) manchmal zu wortwörtlich erscheint.
(Edel Books, 560 Seiten, 29,95 Euro)
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