Zu ihrem 25. Jubiläum präsentieren sich die experimentellen Volksmusiker mit deutlich aufsteigender Formkurve.

Zwischenzeitlich konnte man den Eindruck gewinnen, das Duo aus Österreich hätte bei seinen künstlerischen Unternehmungen ein wenig den Faden verloren. Davon ist, pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum, auf ihrem achten Studioalbum Spot keine Rede mehr. Attwenger haben sich wieder gefangen und liefern 23 Songs mit 40 Minuten Spielzeit ab.

Gewohnt bissig und ungewohnt elektronisch starten Markus Binder und Hans-Peter Falkner mit dem Titel „Kana daham“ in die neue Runde. Und ihr hintersinniger, oft bitterböser Humor prägt auch die folgenden Stücke wie „Japaner“, „Wöd“ oder „Schmafu“. Zum Blödeln sind die beiden auch 2015 nicht aufgelegt. Wer ihre eigenwillige Weise, mit der Welt und ihrem alltäglichen Wahnsinn umzugehen, als billige Masche missversteht, hat nichts kapiert.

Attwenger beobachten ihre Umwelt und ihre Mitmenschen sehr genau und ziehen daraus ihre oft nicht gerade schmeichelhaften Schlüsse. Und dabei ist es herzlich egal, ob Attwenger sich mit dem Ende der bekannten Welt, Unfalltourismus oder der Automatisierung beschäftigen. Und auch wenn man ihre Texte im oberösterreichischen Dialekt nicht im Detail versteht, schmälert das nicht den Genuss dieser wunderbaren Platte, die mit „Oida“ und „Heid scho“ potenzielle Klassiker enthält.