The Wombats
This Modern Glitch
14th Floor/Warner VÖ: 29. April 2011
Dazu muss man ganz schön tot sein: Die glorreiche Wiederauferstehung des Indie-Pop.
Es gibt allerhand, was gegen die Wombats spricht: ihr Name. Dass sie an Paul McCartneys Pop-Akademie in Liverpool studiert haben. Dass Indie-Pop lange schon tot ist. Für die Wombats allerdings spricht nur eins: Dass sie den Indie-Pop wieder zum Leben erwecken.
This Modern Glitch ist nicht weniger als eine Wiederauferstehung, und die wird gefeiert mit schallernden Gitarren, grellen Keyboards, bollerndem Schlagzeug und vor allem hinreißenden Melodien. Für dieses zweite Album hat sich das Trio offensichtlich vorgenommen, jeden Tropfen Tinte wert zu sein, den die hype-verliebte britische Presse ihnen zu Ehren bereits vergossen hat: Jeder Song ist eine hemmungslose, selbstverliebte, größenwahnsinnige Hymne auf die Jugend und den ganzen dazugehörigen Blödsinn.
Man muss sie gehört haben, diese euphorischen Refrains, in denen sie darum bitten, einen in dieser geilen Bar draufmachen zu dürfen, die Menschheit vor frisch verliebten Pärchen warnen oder sich wundern, dass sie früher Techno nicht leiden konnten. Und jetzt bitte alle im Chor: „I like girls and fast cars“. Kurz: Es ist hirnlos, es ist hemmungslos, es ist ein großer, großer Spaß. Aber ansonsten spricht nicht viel für die Wombats.