The Drums
Encyclopedia
Minor Records/Rough Trade
Indie-Power-Pop: Die ehemaligen Hype-Lieblinge räumen auf und präsentieren ihr bislang bestes Album.
Lassen sie uns gemeinsam schätzen, werter Leser. Es ist das ca. (hier irgendeine sehr große Zahl eingeben) Album, welches im Vorfeld als das beste, das düsterste, das ehrlichste angekündigt wurde, welches der Künstler je geschaffen hat. Das Album, das alles ändert, alles gerade rückt.
Im Falle der in alle Himmel und Sphären gelobten wie gehypten Drums aus Brooklyn hat der Backlash nach dem eher mediokren Erstwerk immerhin für einen starken Nachfolger gesorgt und vielleicht hilft einer Behandlung des Themas The Drums ja das Weglassen von irgendwelchen ohnehin nicht zu erfüllenden Erwartungen. Nach dem Beinahe-Ende der Band, und dem Ausstieg von Drummer Connor Hanwick nebst Solo-Ausflügen von Leadsänger Jonny Pierce und von Multiinstrumentalist Jacob Graham war ein neues Album nicht mehr zu erwarten, aber gesagt war längst nicht alles.
Die „Let’s Go Surfing“-Fans werden sich wundern: blitzschneller Power-Pop wie die manische Leadsingle „Magic Mountain“, die nach einem aggressiven ersten Teil Erlösung in einem lieblichen Melodiebogen findet, der es mit „Take On Me“ aufnehmen kann, das quengelnde in-your-face-synthie-Spektakel „Let Me“ spielt neben sinistren Deerhunteresken Balladen wie „US National Park“ oder dem 80s-Dreamer „I Hope Time Doesn‘t Change Him“. Wenn der Hype mit fünf Jahren Verspätung solche Platten präsentiert, war er letzten Endes doch für etwas gut.