The Growlers
Chinese Fountain
Everloving Records/Fat Cat/Alive
Die kalifornische Band verschmäht das Reinheitsgebot des Indie-Rock und wendet sich dem Pop zu.
Fünf Jahre sind seit der Veröffentlichung ihres Einstandswerks, Are You In Or Are You Out?, vergangen. Seitdem haben The Growlers aus dem kalifornischen Orange County ihr Ding – manche nennen es „Beach-Goth“ – Stück für Stück verfeinert.
Auf diesem Album agieren sie wie eine Band, die sich ihrer Sache endgültig sicher ist. Im Kern vertrauen sie auf Brooke Nielsens brummende, an Arctic Monkey Alex Turners Organ erinnernde Stimme und auf Matt Taylors Fähigkeit, um diese herum kreiselnde Gitarrenakkorde zu platzieren. Diese nimmermüden Hauptakteure finden immer wieder einen neuen kleinen Dreh.
Der Titelsong ist ein richtiggehendes Juwel. Hier zeigt Taylor, wie gut er das rhythmische Gitarrenspiel aus der Chic-Zeit beherrscht. Mehr Disco-Feeling ist unter diesen Umständen unvermeidlich, und durch Synthesizer mittendrin verstärkt sich dieser Eindruck noch. Und „Dull Boy“ hält überhaupt nicht, was der Titel verspricht: Langweilig ist die Kombination aus Surf-Pop-Anleihen, Reggae-Feeling und Nielsens nuschelndem Vortrag an keiner Stelle.
The Growlers haben sich gemäßigt, keine Frage. Sie gehen aber auch bei ihren Pop-Ausflügen so engagiert zu Werke, dass man ihnen weiterhin gewogen bleibt.